Während Florida immer noch die Stimmen der letzten Wahl auszählt, gibt es in Iowa schon die erste Umfrage für die Präsidentschafts-Wahlen 2016.

Während Florida immer noch die Stimmen der letzten Wahl auszählt, gibt es in Iowa schon die erste Umfrage für die Präsidentschafts-Wahlen 2016.

Die Demoskopen von PPP erkundigten sich bei den Caucus-Wählern in dem ersten Staat mit Vorwahlen in den USA, wer ihr Favorit bei den Demokraten sei. Die überwältigende Antwort der Befragten: Hillary Clinton.

Die Außenministerin käme auf 58 Prozent, gefolgt von Vizepräsident Joe Biden mit 17 Prozent, dem New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo mit 6 Prozent und der frisch gewählten Senatorin aus Massachusetts und Heldin der US-Linken Eilzabeth Warren.

Hillary, so scheint es, braucht nur den Finger zu heben, um die Nominierung ihrer Partei sicher zu haben. Sie hat es auch mehr als verdient. Mit großer Würde hat sie die Niederlage gegen Obama weggesteckt und sich für den Erfolg dessen Regierung aufgerieben. Clinton wäre eine starke Wahl.

Übrigens: PPP gewann in diesem Jahr den Preis als zuverlässigste Demoskopen der zurückliegenden Wahlen. Eine Studie der Fordham University sieht die Meinungsforscher aus North Carolina ganz vorn. Der “Haus und Hof”-Demoskop der Republikaner Rassmussen kam in dem Zuverlässigkeits-Ranking auf Platz 24 von 28.

Auch bei den Republikanern hat das Warmlaufen für 2016 schon am Tag nach den Präsidentschafts-Wahlen begonnen. Der Name Jeb Bush zirkuliert ebenso wie der von Paul Ryan und Rob Portman. Der kubanisch-stämmige Senator von Florida und Shootingstar der Partei Marco Rubio, reist schon bald nach Iowa um das Wasser zu testen.

Rubio ist neben Bush der einzige Republikaner mit Appeal bei den Latinos. Eine stetig wachsende Wählergruppe in den USA, die dieses Jahr schon zehn Prozent der Wählerschaft ausmachte. Obama holte sieben von zehn Latino-Wählern.

Apropos Kuba. Heimlich still und leise hat sich am Wahltag auch in der kubanischen Gemeinde einiges verschoben. Mit Joe Garcia zieht für die Kubaner in Florida der erste Demokrat in den Kongress.

Am Wahltag selber holte Obama mehr Stimmen bei den traditionell republikanisch eingestellten Kubanern in Florida als Romney. Zusammen mit den Frühwählern, die den Republikanern leicht bevorzugten, holte Romney die Kubaner knapp mit 52 zu 48 Prozent.

In vier Jahren dürfte die Vorherrschaft der Republikaner in “Little Havanna” endgültig gebrochen sein. Erst recht wenn der schwerkranke Fidel unter der Erde liegt.

Ach ja und dann die ganze Propaganda mit der Likud-Freund und Casino-Milliardär Sheldon Adelson versuchte die jüdischen Wähler gegen Obama aufzuhetzen. Mit genau welchem Erfolg? Obamas Anteil in der jüdischen Wählerschaft schrumpfte um genau drei auf nun 70 Prozent. Keine Formel für die Republikaner eine Wahl zu gewinnen.

Genauso wenig Erfolg hatte die Polemik gegen die Gesundheitsreform, die Obama in der Lesart der Republikaner das Genick brechen würde. Speaker John Boehner räumte heute auf ABC kleinlaut ein: “Obama-Care ist das Gesetz des Landes”. Wahlen haben Konsequenzen.

Eigentlich wollte der Spinmeister noch bis zum Endergebnis aus Florida abwarten. Doch das kann dauern. An dem Ausgang besteht kein Zweifel mehr seit ein Vertreter aus Team Romney dem Miami Herald sagte, der Präsident liege uneinholbar vorn.

Damit gibt es einen klaren Sieger der Präsidentschaftswahlen 2012. Barack Hussain Obama gewinnt mit 332 gegen 206 Wahlmännerstimmen über Mitt Romney. Bei den absoluten Stimmen liegt der Amtsinhaber rund drei Millionen Stimmen vorn. Mit 50,5 zu 48 Prozent ein knappes, aber deutliches Ergebnis.

Mit diesem soliden Ergebnis hat Obama ein klares Mandat für die nächsten vier Jahre errungen. Zeit für den Spinmeister die finalen Worte in den Blog zu tippen. Durchaus mit Wehmut.

Amerikanische Präsidentschaftswahlen bleiben das Faszinierendste, das Demokratie zu bieten hat. Ein Spektakel – gewiss. Abstoßend – zuweilen. Anregend – auch das. Aufregend – immer. Langweilig – nie. Und immer wieder überraschend. Die Wahlen 2012 haben einmal mehr bewiesen, warum eine Woche im amerikanischen Wahlkampf eine halbe Ewigkeit ist.

Wer hätte gedacht, dass eine einzige Debatte einen solchen Effekt haben konnte, wie sie das erste Duell der Kandidaten in Denver im Positiven für Romney hatte. Und wer rechnete ernsthaft mit dem Jahrhundertsturm “Sandy”, der Obama genau im richtigen Moment die Chance gab, sich zu beweisen.

Das Rennen um das Weiße Haus ist ein Feuerwerk der Demokratie, mit immer neuen Bildern am Wählerhimmel. Spangs-Spin hat versucht, etwas davon in diesem Wahljahr zu vermitteln.

Ihr Feedback, Anregungen und Ideen für die Zukunft dürfen Sie gerne an spinmeister@hmamail.com richten. Vielen Dank für Ihr Interesse!

Und das war mein Spin der Präsidentschaftswahlen 2012 …