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Nach Abbruch des Festivals sieht Gelände aus wie nach Katastrophe. Polizei zufriden mit Sicherheitskonzept.

Neuhausen ob Eck - Heftige Unwetter mit Gewittern und starken Orkanböen haben den Abbruch des Southside Festivals gefordert. Bereits am Freitagabend hatten die Unwetter eingesetzt, weshalb die Polizei die Besucher aufforderte, sich in Fahrzeuge zu begeben.

Da wettertechnisch keine Besserung in Sicht war, wurde die Veranstaltung am Samstagmorgen komplett abgesagt.

Inzwischen sind die meisten Gäste abgereist. Das gesamte Gelände sieht aus wie nach einer Katastrophe: Liegen gebliebene Zelte, Kleidung, Campingausrüstung und Dreck, wohin das Auge reicht.

25 Menschen im Krankenhaus behandelt

Trotz des witterungsbedingten Abbruchs ist das Sicherheitskonzept der Polizei jedoch aufgegangen.

Insgesamt erlitten 25 Menschen leichte Verletzungen oder Blessuren, die in einer Klinik behandelt werden mussten. Fünf Personen davon wurden stationär zur Beobachtung aufgenommen. 57 Personen wurden leicht verletzt und konnten von den Kräften des Rettungsdienstes vor Ort behandelt und wieder entlassen werden.

"Dass keine schwerwiegenden Personenschäden zu beklagen waren, ist das Ergebnis des umfassenden Sicherheitskonzepts und der vorgehaltenen Maßnahmenkataloge sowie der zeitlich mit genügend Vorlauf vorgenommenen Entscheidung zur Evakuierung", so der Einsatzleiter der Polizei.

Bereits seit Donnerstag hatten die Behördenvertreter, der Veranstalter und die Einsatzleitung des Polizeipräsidiums Tuttlingen über mögliche Risikopotenziale sowie Wirkungen verschiedener Lageentwicklungen in der Darstellung unterschiedlicher Szenarien informiert und sich intensiv beraten.

Besucher verlassen Gelände ruhig und diszipliniert

Eines dieser Szenarien trat am Freitagabend ein: Ein Unwetter über dem Veranstaltungsgelände führte zur Unterbrechung des Festivals und zur Evakuierung des gesamten Geländes - einschließlich der Campingplätze. Der Veranstalter hatte sich in Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde zu diesem Schritt entschlossen, um mit absoluter Priorität den Schutz der Besucher zu gewährleisten.

Die circa 60.000 Besucher verließen überwiegend diszipliniert beziehungsweise ruhig den Veranstaltungsort und brachten sich in Fahrzeugen in Sicherheit. Zusätzlich wurden etwa 4500 Besucher mit über 30 bereitgestellten Bussen in sieben Sport- und Festhallen des Landkreises Tuttlingen untergebracht.

Erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen bei Abreise

Die schwierige Wetterlage war ständig durch mehrere meteorologische Dienste und ein durch Meteorologen besetztes "Vor-Ort-Team" verifiziert und ständig beobachtet worden. Die Einsatzleitung des Polizeipräsidium Tuttlingen hatte wegen der unsicheren Wetterlage bereits am Freitagvormittag einen Führungsstab eingerichtet und weitere, zusätzliche Einsatzkräfte zur Bewältigung einer möglichen Gefahrenlage hinzugezogen.

Nachdem die Absage der Veranstaltung durch den Veranstalter endgültig am Samstag um 5 Uhr erfolgt war, kam es zu einem verstärkten Rückreiseverkehr. In der Folge kam es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen rund um das Veranstaltungsgelände sowie auch im Landkreis Tuttlingen. Durch das Bereitstellen von zwei Sonderzügen am Bahnhof Tuttlingen konnten Besucher, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist waren, zeitnah ihre Heimreise antreten. Mittels des eingerichteten Bustransfers waren Besucher, die in der Nacht in einer Halle untergebracht waren, in der Lage gewesen, ihre persönlichen Gegenstände auf dem Festivalgelände abzuholen oder vom Gelände den Bahnhof zu erreichen.

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