Tobias Wöhrle will’s in Sant’ Ambrogio laufen lassen. Foto: Vichra Foto: Schwarzwälder-Bote

Inline: Weltcupauftakt und nationale Titelkämpfe in Italien

Von Ulrich Mußler

Richtig dicke kommt es für die deutschen Downhill-Inlineskater am Sonntag im italienischen Sant’ Ambrogio di Valpolicella. Denn bei der Downhill-Ambrose-Challenge in der Nähe ddes gardasees steht für Tobias Wöhrle (WSV Ebingen), seinen Klubkollegen Kevin Stich oder den Landshuter Moritz Nörl dort nicht nur der Auftakt der Weltcup-Saison auf dem Plan, sondern gleichzeitig auch das Rennen um die Deutsche Meisterschaft.

"Natürlich würde ich gerne den Titel holen", sagt Wöhrle, gibt aber zu bedenken, dass zu diesem frühen Zeitpunkt im Jahr eine seriöse Einschätzung der eigenen Leistungsstärke, aber auch jene der Konkurrenten nicht möglich sei. "Ich bin mal gespannt, wie ich drauf bin und was Kevin aber auch Moritz nach überstandenem Kreuzbandriss anbieten", sagt der 37-Jährige, der in seiner Karriere schon elfmal Deutscher Meister wurde. Die Vorbereitung auf die Saison fand bei Wöhrle vorrangig im Kraftraum statt. "Auf den Rollen bin ich eigentlich noch gar nicht gestanden", so der Onstmettinger, der inzwischen in Bingen lebt. Und so legt er in Sant’ Ambrogio di Valpolicella einen echten Kaltstart mit seinen Skates hin. Heute jedoch hat er ausgiebig Zeit, das richtige Gefühl für die schnellen Rollen zu bekommen, halten die Veranstalter doch ein sattes Zeitfenster für die Trainingsläufe frei.

Am Sonntag wird’s dann ernst auf der 2,8 Kilometer langen Asphaltpiste, auf der der Weltcupzirkus im vergangenen Jahr zum erste Mal Station gemacht hatte. "Die Strecke ist eigentlich recht gemütlich zu fahren, hat viele Geraden und lang gezogene Kurven, allerdings warten auch ein, zwei Schwierigkeiten. Die andere Unwägbarkeit für Wöhrle: 2015 belegte er zwar den neunten Platz, fing sich auf die Spitze jedoch einen Rückstand von satten 14 Sekunden ein. "Ich muss vielleicht etwas runder fahren. Damals habe ich vor den Kurven immer sehr spät gebremst und bin nicht mit genügend Tempo aus den Kehren herausgekommen."

Im Gesamtweltcup will Wöhrle auch in diesem Jahr unter den besten Fünf der Gesamtwertung landen – 2015 wurde er Vierter. Ob er dazu bereits am Sonntag einen dicken Batzen an Punkten einfahren kann? Klar ist mit dem Österreicher Daniel Ladurner, den Italienern Angelo Vecchi und Davide Tacchini oder auch dem Schweizer Christian Montavon sind einige Sieganwärter am Start. Die Deutschen Meister in den verschiedenen Altersklassen werden innerhalb des normalen Weltcuprennens ermittelt.