Tennis: Tereza Smitkova nach Höhenflug durch Verletzungsprobleme zurückgeworfen

(asa). 2014 Petra Krejsova, im Vorjahr Jesika Maleckova und beim 24. BMW-ahg-Cup jetzt Tereza Smitkova? Gut möglich, dass nach ihrem gestrigen Viertelfinalsieg die 21-Jährige den tschechischen Sieges-Hattrick im Einzel perfekt macht.

"Dabei war das heute nicht so ein gutes Spiel von mit", gab sich die Rechtshänderin aus dem kleinen 1000 Seelen Ort Hradec Kralove durchaus selbstkritisch nach dem 6:3 und 6:4 gegen die österreichische Qualifikantin Julia Grabher. "Sie spielt anders als viele andere, mit einem viel unangenehmeren Spin", so Tereza Smitkova. Kein Wunder, denn Grabher lässt ihre Schläger gerade einmal mit 19 Kilopound bespannen, was einen entsprechenden "Trampolin"-Effekt auf den Ball bewirkt.

So hatte die Tschechin auch anfangs des zweiten Satzes ihre Probleme und kassierte den 2:2-Ausgleich. Im siebten Spiel nutzte sie dann ihrerseits ihren vierten Breakball zum vorentscheidenden 4:3 und machte Satz und Partie mit dem ersten Matchball zu.

"Gegen Qualifikanten ist es nie leicht, weil sie mit den Siegen im Rücken auch mit Selbstvertrauen auf den Platz gehen", so Tereza Smitkova, die dieses positive Gefühl selbst bei ihren bisherigen Karrierehöhepunkt miterlebte. In Wimbledon startete sie 2014 aus der Qualifikation bis ins Hauptfeld durch, überstand dort mit Bravour drei Runden, um erst im Achtelfinale gegen Lucie Safarova in zwei Sätzen auszuscheiden.

In der Folge kletterte sie kontinuierlich in der Weltrangliste nach oben und debütierte im Februar 2015 in der tschechischen Fed-Cup-Mannschaft in der Begegnung gegen Kanada erfolgreich mit einem glatten Zweisatz-Sieg im Einzel. Aus dem April des Vorjahres datiert auch ihre bisher beste Weltranglistenplatzierung. Von der Position 57 ging es in den Folgemonaten aber auch auf Grund von Verletzungsproblemen wieder nach unten.

"Im Vorjahr habe ich zur gleichen zeit vor den US Open noch unter den Top 100 gestanden, danach aber bin ich deutlich abgerutscht", blickt Tereza Smitkova auf deutlich schwerere Monate zurück. Muskelprobleme im Bauch und Rücken führten dazu, dass sie nicht mehr regelmäßig trainieren konnte; "und wer nicht gut trainiert, ist auch nicht gut auf dem Platz." es folgten etliche Erstrundenniederlagen auch noch anfangs des Jahres 2016.

"Mit meinem Auftreten hier in Bildechingen bin ich jetzt endlich wieder einmal glücklich", strahlte sie gestern wieder viel Optimismus aus. Damit hat sich auch ihre Entscheidung gegen das parallel ausgetragene, höher dotierte Turnier in Prag ausgezahlt, das viele ihrer in den Vorjahren beim BMW-ahg-Cup deutlich zahlreicher vertretenen Landsfrauen vorgezogen haben. "Dort hätte ich mit meiner derzeitigen Platzierung die harte Qualifikation mit drei Runden spielen müssen. Und da hat sich mein erster Start in Bildechingen angeboten", so die offen und sympathisch auftretende Spielerin, die sich auf der Anlage sichtlich wohl fühlt.

Nicht zuletzt auch, weil sie mit Turnierdirektor Thomas Bürkle ein ihr von ihrem Auftritt beim Turnier in Stuttgart im April bekanntes Gesicht wiedergetroffen hat. Ihre Gegnerin in der dortigen ersten Runde war übrigens Laura Siegemund, gegen die sie mit 1:6 und 4:6 unterlag. Siegemund holte sich bekanntlich 2012 den Einzeltitel in Bildechingen, und damit könnte sich ein Kreis schließen.