Tennis: Nordstetter Herrenfinale geht auf heimischer Anlage an Markus Putra und Mathias Saur / Dettingens Erstes Damenteam siegt

Bei bestem Wetter sind am Sonntagabend die Horber Stadtmeisterschaften zu Ende gegangen. Vor allem das Herrenfinale verlangte den Protagonisten alles ab.

Das gute aus Sicht des Ausrichters TC Nordstetten war, dass der Verein auf jeden Fall einen Sieger stellen würde, im Finale sah sich nämlich das Team um Markus Putra und Mathias Saur dem von Michael Geiszbühl und Matthias Guth gegenüber. Alle vier spielen sie in der Runde zusammen, man kennt sich also. Überhaupt war es für Nordstetten ein "Finale dahoam", wie es in großen Lettern auf Court drei von der Werbebande prangt. In sechs von sieben Finals war eine Nordstetter Mannschaft vertreten.

Und genau auf Platz drei trugen die Nordstetter Herren vor voller Zuschauerkulisse ihr entscheidendes Endspiel aus. Zuvor war es bereits in den Einzeln hoch hergegangen, es war ein Nervenspiel für die vier Akteure, die – ein Novum bei den Stadtmeisterschaften – erstmals ihre Partien parallel statt hintereinander austrugen.

Und parallel ging es auch nach den Punkten, wenn auch Putra für seinen Sieg gegen Guth in 70 Minuten (7:5/6:0) etwa 20 Minuten weniger benötigte als nebenan Geiszbühl. Er startete schlecht ins Spiel, lag früh 1:4 hinten. Dann wechselte Geiszbühl sein Trikot – und drehte auf. Das 1:4 münzte er in einen 7:5-Satzsieg um und ließ ein humorloses 6:0 folgen.

Damit war der Weg frei für das große Finale. Dessen erster Satz sollte vor allem die Aufschläge in den Fokus rücken. Putra machte den Auftakt und brachte sein Team mit einem Ass die Führung ein. Guth ließ hernach dann zwei Doppelfehler in seinem Spiel folgen, zwang sein Gegenüber aber stets zu Fehlern und brachte sein Spiel durch. Dann gab Saur sein Aufschlagspiel ab, das Break war perfekt und Geiszbühl baute die Führung aus, ebenfalls per Ass.

Bis zum 4:3 brachten alle ihre Spiele durch, dann brachen Geiszbühl/Guth kurzzeitig ein, was Putra zum Break nutzte, dann sein Aufschlagspiel durchbrachte während es nun Guth war, der seines und damit den ersten Satz 4:6 verlor.

Für Putra/Saur lief es fortan. Direkt nach dem 1:0 schafften sie ein Break, auch Saur nahm noch mehr an Fahrt auf, schon stand es 0:3. Aber der Gegner wehrte sich, verkürzte auf 1:3, verlor dann aber nicht nur das nächste Spiel, sondern damit verbunden auch die Konzenztration. Die Nerven lagen kurzzeitig blank, Emotionen brachen sich mittels Verbalinjurien Bahn, Geiszbühl und Guth schimpften, haderten mit sich, sodass Geiszbühl zwei Doppelfehler folgen ließ, es stand 1:5.

Zwar riss sich das zurückliegende Duo nochmal am Riemen, aber beim 3:5 war es dann Putra leid. Er ließ nach erstem vergebenen Matchball später in seinem starken Aufschlagspiel die vielleicht schönste Punktereihe folgen, gespickt auch mit einem Ass, einem unerreichbaren feinen Stoppball zum 40:0. Der Rest war Formsache, die Titelverteidigung eingetütet.

"Wir waren nervenstark"

Wie es an diesem Tag um die Nerven bestellt war, mussten auch Frercks Hartwig und Hans-Peter Kopf vom TC Dettingen im Herren 50-Finale gegen die Nordstetter Wolfgang Göttler und Reiner Kramer feststellen. Den ersten Satz vergleichsweise locker mit 6:2 gewonnen, musste das Duo in Durchgang zwei gleich drei Satzbälle abwehren, um nicht noch in die Verlängerung zu müssen, "das war schon heftig aber hat auch gezeigt, dass wir nervenstark waren", resümierte Hartwig nach der Partie.

Nicht über die kurze Distanz ging es für die Dettinger Frauen im Finale. Ähnlich wie bei den Herren gewann Ella Häcker gegen die Nordstetterin Ella Häupl souverän mit 6:1/6:0, dafür biss sich Hansala Pellhammer die Zähne aus und verlor 5:7/4:6. Im Doppel waren die Schwestern dann beinahe durchgängig ohne Chance. Nach einer raschen 1:6-Niederlage in Satz eins boten die Häupls zu Beginn des zweiten Satzes ihrem Gegner noch die Stirn, kamen aber über ein 3:6 nicht hinaus.

Lehrgeld zahlen mussten bei den Herren 40 die Überraschungsfinalisten Michael Jasper und Jürgen Schlatter vom TC Ahldorf, die den TC Bildechingen allerdings auch bis ins entscheidende Doppel zwangen. Dort trumpften Sascha Thurau und Reiner Gramer aber derart auf, dass dem 6:0/6:0-Sieg rein gar nichts entgegenzusetzen war. Trotzdem waren es die Ahldorfer, die sich bei der anschließenden Siegerfeier Standing Ovations erfreuten.

Rexingerinnen holen Pokal

Bei den Damen 40 hatte sich neben Nordstettens Zweiter Mannschaft der TC Horb I bis ins Finale gespielt. Die für die Kernstadt spielenden Maria Hellstern und Renate Müller-Djuga mussten sich aber früh vom Titeltraum verabschieden, nachdem beide ihre Einzel (Hellstern gegen Verena Häupl und Müller-Djuga gegen Maria Köninger) verloren hatten. Das Doppel wollten die vier Spielerinnen trotzdem noch austragen, die Partie ging ebenfalls zu Gunsten Nordstettens.

Ein Finale mussten die Nordstetter indes doch noch abgeben. Bei den Damen 50 gewannen Pina Bucci und Doris Fassnacht vom ASV Rexingen gegen Miriam Hebe und Simone Bok mit 6:3 und 6:1. Bei den Herren 60 waren es dann Hans Geiszbühl und Joachim Köninger, die für TC Nordstetten I gegen Werner Burghart und Klaus Graf vom TC Horb II ebenfalls mit 6:3 und 6:1 die Oberhand behielten.

Bei der Siegerehrung gab Arge-Vorsitzender Peter Straubinger noch bekannt, dass nächstes Jahr der ASV Rexingen die Horber Stadtmeisterschaften ausrichten wird. Im Jahr 2019 erhält der TC Bildechingen den Zuschlag, wie Frercks Hartwig dann obendrein noch verriet.