Rückkehrerin Eva Roesken (links) und die gebürtige Furtwangerin Nathalie Loser freuen sich auf die am Wochenende startende Bundesliga-Saison. Foto: Kienzler

Luftgewehr: Coach freut sich über starken Kader. Selvi Özdag und Co. nehmen DM-Endrunde ins Visier.

An diesem Samstag beginnt für die SSVg Brigachtal in der Luftgewehr-Bundesliga die neue Saison. Für Coach Alain Guignard ist es die sechste bei den Brigachtälern. Durch die Verpflichtung der deutschen Spitzenschützin Silvia Rachl von Bund München und dem Comeback von Eva Roesken verfügt die Schützenvereinigung über einen starken Kader. Die Zielformulierung von Alain Guignard ist klar. "Wir wollen die Endrunde erreichen." Wir sprachen mit dem gebürtigen Schweizer, der in Zürich wohnt.

Herr Guignard, Sie verfügen über einen starken Kader wie seit Jahren nicht mehr. Was macht Sie so zuversichtlich, dass Ihre Mannschaft nach der Abstinenz im vergangenen Jahr nun nach der Hauptrunde wieder zur DM-Endrunde fährt?

Der Zugang von Silvia Rachl und die Rückkehr von Eva Roesken werden der Mannschaft sehr guttun. Wir sind ausgeglichen besetzt und wir werden in den elf Hauptrundenkämpfen fast immer über den kompletten Kader verfügen. Wir werden auch unsere talentierte Selvi Özdag weiter aufbauen. Unser Sport hängt von vielen Kleinigkeiten ab. Die Leistungsdichte ist in der Bundesliga groß, aber wir können unser Ziel erreichen.

Wie schätzen Sie die Bundesliga-Konkurrenz in der neuen Saison ein?

Ich glaube, dass das in den vergangenen Jahren sowieso schon hohe Niveau noch einmal ansteigen wird, denn viele Mannschaften haben sich punktuell gut verstärkt. Mit Saltendorf und Niederlauterbach gibt es zwei starke Aufsteiger. Mannschaften wie die HSG München, Coburg und Prittlbach werden bestimmt eine gute Rolle spielen. Natürlich wird es im Kampf um die ersten vier Plätze, die zur Teilnahme an der Endrunde berechtigen, eng.

Beschreiben Sie uns doch einmal Ihren Neuzugang Silvia Rachl.

Sie zählt seit Jahren zu den Top-Schützinnen in Deutschland. Silvia bringt natürlich viel Erfahrung mit und ist eine große Kämpferin. Ich freue mich sehr, dass wir sie verpflichten konnten. Wir standen mit ihr schon deshalb längere Zeit in Kontakt.

Für Peter Sidi und Eva Roesken verliefen die Olympischen Spiele etwas enttäuschend. Wie haben Ihre beiden Schützen die Tage in Rio denn bilanziert?

Es ist natürlich bitter für Peter, dass er auch bei seiner vierten Olympiateilnahme keine Medaille gewinnen konnte. Ich glaube aber, dass seine Enttäuschung nach London vor vier Jahren größer war. Peter hat mir aber schon geschrieben, dass er auch in Tokio 2020 wieder angreifen will. Eva war in Rio auch etwas im Pech, denn sie scheiterte ja knapp an ihrer angepeilten Finalteilnahme im Kleinkaliber-Wettbewerb. Ich denke, dass Peter und Eva frisch motiviert für uns in die Saison gehen werden.

Wo sehen Sie die SSVg Brigachtal in den nächsten Jahren? Kann sich ein kleiner Verein wie Brigachtal denn sehr lange weiterhin in der 1. Bundesliga halten?

Dies ist eine spannende Frage. Um den Standort längerfristig zu sichern, braucht es auch ein gutes Sponsoring-Konzept. Dies hat der Verein im Sommer entworfen. Ein zweites wichtiges Standbein ist die Nachwuchsarbeit. Claus Hildebrand, Alexander Effinger und Armin Rothmund bildeten ja vor Jahren eine "goldene Generation" in Brigachtal. Daran sollte man wieder anknüpfen können. Mit einer kompetenten Nachwuchsarbeit kann man Talente aus der Region auch wieder anlocken.

Die zweite Mannschaft der SSVg Brigachtal startet in der Südbadenliga. Was kann das Team erreichen?

Wir streben einen Platz im vorderen Tabellenbereich an. Personell ist die Mannschaft mit Schützen wie Selvi Özdag, meiner Frau Silvia, Gideon Bibbo, Markus Sackner oder auch dem Schweden Sam Anderson gut aufgestellt.

Sam Anderson? Also gibt es auch einen Neuzugang für die zweite SSVg-Mannschaft?

Ja, der Lebenspartner von unserer Schützin Martina Landis wird das Team verstärken. Er besitzt durchaus das Potenzial, mittelfristig auch in unserer Bundesliga-Mannschaft zum Einsatz zu kommen.

Ein Blick auf das erste Wettkampf-Wochenende in Königsbach. Wie schwer wird für Ihre SSVg-Schützen denn das Auftaktprogramm?

Am Samstag gegen Prittlbach treffen wir auf einen Gegner, der in der Tabelle vorne zu erwarten ist. Deshalb wird es für uns eine erste Standortbestimmung. Ich rechne mit einem sehr engen Duell. Wir haben unsere Bestformation zur Verfügung. Am Sonntag gegen Königsbach müssten wir gewinnen können.

Sie gehen in Ihre sechste Saison mit der SSVg Brigachtal. Warum hält diese Zusammenarbeit schon so lange?

Ich fühle mich bei dem Verein sehr wohl, da sind über die Jahre hinweg echte Freundschaften entstanden. Als Trainer bedeutet für mich die Bundesliga mit ihrem Modus eine sehr reizvolle Herausforderung.