Mit Startnummer 1 auf Platz eins: Sabrina Mockenhaupt holte sich beim Hesselauf den Sieg mit Streckenrekord und knapp drei Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Foto: Rubner

Leichtathletik: Efrem Tadese vom SSV Ulm gewinnt die 16. Ausgabe des Calwer Hermann-Hesse-Laufs in 32:08 Minuten.

Langstrecken-Ass Sabrina Mockenhaupt, mit 42 nationalen Titeln überragende deutsche Leichtathletin, hat beim 16. Calwer Hermann-Hesse-Lauf ihren eigenen Streckenrekord aus dem Jahre 2015 um 21 Sekunden auf 33:39 Minuten verbessert.

Den Sieg bei den Männern im Hauptlauf über 10 Kilometer holte sich Efrem Tadese vom SSV Ulm, der nach 32:08 Minuten im Ziel war.

"Es war ein wenig windig, sonst hat alles gepasst", meinte Sabrina Mockenhaupt nach dem Rennen. Zwischendurch wäre sie allerdings gerne mal in einer Gruppe gelaufen, einfach auch darum, um ein paar Körner zu sparen. "Ich hatte angekündigt, dass ich Streckenrekord laufen will und mich auch sehr gut gefühlt. Ich habe mir den Druck damit selbst gemacht und bin sehr schnell angelaufen. Aber am Ende hat es dann doch gepasst", so die Spitzenathletin.

Nach ihrer längeren Verletzungspause hatte die für das Hamburger Laufteam Haspa Marathon startende Sabrina Mockenhaupt den Hermann-Hesse-Lauf in ihr Vorbereitungsprogramm für den Halbmarathon in Berlin am 2. April aufgenommen. "Wettkampfpraxis ist einfach sehr wichtig. Der Hesselauf war für mich ein guter Abschlusswettkampf für Berlin."

Sabrina Mockenhaupt lief von Anfang an der Spitze einer großen Verfolgergruppe. Ihre männlichen Begleiter verloren im Laufe des Rennens fast alle den Anschluss an das kleine Energiebündel, das dem teilweise sehr böigen Wind trotzte und schließlich mit 33:39 Minuten die erwarte Streckenbestzeit ablieferte.

Auch wenn die Ausnahmeläuferin das Rennen klar beherrschte, auch die Zeiten der folgenden Frauen waren überdurchschnittlich schnell. Immerhin elf Läuferinnen blieben unter 40 Minuten.

Keine Überraschung war der zweite Platz von Katrin Reischmann (VfB LC Friedrichshafen/36:15), die in Württemberg immer für vordere Plätze gut ist. Tabea Haug (LAC Quelle Fürth/ 37:06), Nicole Möbus (VfL Sindelfingen/37:37), Katrin Wallner (LV Pliezhausen 2012/37:39), Leyla Emmenecker (VfL Sindelfingen/ 37:59), Katrin Ochs (LG Filder/38:24) und Katrin Kommer (SV Ohmenhausen/ 38:46) waren die weiteren Athletinnen der Top 8.

Gleich zu Beginn des Rennens setzte sich Streckenrekordhalter Bastian Franz an die Spitze des Feldes. Bald konnte ihm nur noch Efrem Tadese folgen, der wenig später seinerseits das Tempo bestimmte und nach Streckenhälfte einem ungefährdeten Sieg in 32:08 Minuten entgegen lief. Bastian Franz musste das Rennen aufgeben. Die Verfolger mit den routinierten Peter Obenauer (LAV Stadtwerke Tübingen/32:23), Simon Friedrich (TSV Straßberg/32:30) und Philipp Kern (TG Dietlingen/32:35) konnten am Ende noch etwas Boden gegenüber dem Sieger gutmachen.

Muhammad Lamin Bah (32:37), Teamgefährte von Efrem Tadese, folgte als Fünfter vor Oliver Späth (TV Zell am Neckar/ 32:54), dem Stuttgarter Nico Seitter (32:59) und dem Sieger des Neuhengstetter Waldenserlaufs, Marius Stang (LAV Stadtwerke Tübingen/ 33:10).

Für einen neuen deutschen Rekord sorgte das M70-Team des VfL Ostelsheim mit Wolfgang Nehring, Edmund Schlenker und Walter Johnen. Die drei hatten schon angekündigt, die bisherige Bestmarke zu unterbieten – und sie hielten Wort. Die neue Bestleitung steht seit Samstagnachmittag bei 2:07:39 Stunden. Die Ostelsheimer hatten den bisherigen Rekord um 2:25 Minuten verbessert.

Oberbürgermeister Ralf Eggert hatte annähernd 400 Teilnehmer auf die schnelle 10 Kilometer Wendepunktstrecke entlang der Nagold geschickt. Auf dem teilweise durch parkende Autos etwas engen Kurs wurde diszipliniert gelaufen, so dass es zu keinen brenzligen Situationen kam.

Allerdings dürften die meisten einige Meter mehr gelaufen sein, weil die Ideallinie nur teilweise zu benützen war. Der starke Wind raubte sicherlich eine halbe Minute, während die ungewohnte Wärme  auf dem größtenteils schattigen Kurs wohl wenig Zeit kostete.