Oliver Müller (blaue Kappe) setzt auch im Alter von 49 Jahren in der Wasserball-Verbandsliga Akzente. Foto: Müller

Wasserball: Oliver Müller ist bei der WBG-VS ein sehr aktives Gründungsmitglied. Kein Karriereende in Sicht.

Er ist der wohl dienstälteste Spieler der Wasserballgemeinschaft Villingen-Schwenningen. Dennoch will Oliver Müller mit seinen 49 Jahren nach Möglichkeit noch lange seine Badehose für die doppelstädtischen Wasserballer schnüren.

Seine Karriere begann er 1978 mit dem Eintritt in den SSC Schwenningen. Beim SSC glänzte er mit guten Leistungen im Schwimmen. "Das ist für den Wasserballsport das A und O", macht es der zweifache Familienvater deutlich. "Aber dieser Sport stand damals nicht zur Debatte." In Schwenningen ruhte zunächst der Wasserballsport. Villingen gehörte zum badischen und nicht – wie Schwenningen – zum württembergischen Schwimmverband.

Es war 1984, als das Wasserball in Schwenningen wieder aus der Taufe gehoben wurde. Der Linkshänder Oliver Müller war Gründungsmitglied. Er besaß viel Talent, hatte seine Stärken auch mit einem tollen Zug zum gegnerischen Tor.

Bis heute absolvierte er rund 1000 Spiele für die Doppelstädter und erzielte dabei mehr als 2400 Tore. "Der Reiz am Wasserball ist für mich der Umstand, dass der Sport sehr komplex und vielfältig ist. Zum einen muss man ein guter Schwimmer sein, hinzu kommt die ausgefeilte Wurftechnik", umschreibt es der 49-Jährige.

Noch heute schwimmt er 1:05 Minuten über die 100 Meter Freistil. "Und was mich auch als Gründungsmitglied sehr stolz macht, ist, dass wir bis heute noch existieren, obwohl zahlreiche Kritiker schon nach wenigen Jahren das Aus für den Wasserballsport in Villingen-Schwenningen prophezeiten."

Große Erfolge feierte das WBG-Team in den vergangenen 32 Jahren. "Zweimal standen wir im deutschen Pokalwettbewerb. Wir spielten in der Oberliga, wurden Oberliga-Pokalsieger, waren oft Meister und spielen heute in der Verbandsliga erfolgreich", zählt es Oliver Müller auf.

Doch nicht nur der WBG-VS ist er treu. Seit drei Jahren gehört er auch der SSG Heilbronn an, für die er schon zwei Mal im Rahmen der deutschen Masters-Meisterschaften spielte. "Auch im Jahr 2017 werde ich dort mitspielen – sowie in der aktuellen Verbandsliga-Runde natürlich bei der WBG-VS."

Mit Verletzungen hatte der Centerspieler bis dato Glück. Nur eine Augenverletzung und ein ausgekugelter Finger begleiteten seine beeindruckende Karriere. Beruflich ist Oliver Müller Beamter beim Amt der Doppelstadt für Rechnungswesen und Controlling.

Dass er mit seinen 49 Jahren noch zu den Stützen der WBG-VS zählt, ist auch mit seinem Trainingsfleiß begründet. "Drei Mal pro Woche – inklusive der Rundenspiele – müssen da schon sein", schmunzelt er. Wenn es die Freizeit dann noch zulässt, spult er gerne mit dem Rad auch mal eine Einheit über 50 bis 60 Kilometer herunter.

Oliver Müller will noch so lange wie möglich Wasserball spielen. "Wenn aber die Verletzungen Überhand nehmen, werde ich meine Badehose an den Nagel hängen."