Ihre Hoffnungen auf einen Start im Hauptfeld musste Vivian Heisen gestern begraben. Foto: Wagner

Tennis: Anna Gabric wehrt zunächst vier Matchbälle gegen Ipek Soylu ab. Zweite türkische Spielerin auf Centre Court ausgeschieden.

Der letzte Matchball der Qualifikation beim 24. BMW-ahg-Cup in Bildechingen war gestern noch nicht verwandelt, da standen mit Valentini Grammatikopoulou und Ipek Soylu die zwei ersten Siegerinnen des Hauptfeldes bereits fest.

Im Vorjahr als topgesetzte Spielerin der Qualifikation durch eine Oberarmverletzung unglücklich ausgeschieden, marschierte die Griechin Grammatikopolou gestern in zwei glatten Sätzen gegen die in der Weltrangliste nur 35 Plätze hinter ihr rangierenden Polin Katarzyna Kawa (295) als erste Spielerin überhaupt in die zweite Runde.

Mehr Mühe schien zunächst auf dem Hauptplatz die an Nummer fünf gesetzte Türkin Ipek Soylu gegen die deutsche Wildcardspielerin Anna Gabric zu bekommen. Die 18-Jährige vom TC Lauffen legte in den ersten beiden Spielen los wie die Feuerwehr und brachte ihre schnellen Bälle zunächst zentimetergenau ins Feld. Bis zum 2:0 und 30:15 lief alles nach Plan, dann setzte sich von Minute zu Minute mehr das Spiel der in der Weltrangliste schon auf Position 176 geführten Türkin durch. Mit platzierten Returns und gut gesetzten Bällen drückte Soylu ihre Gegnerin zunehmend in die Defensive und nahm Gabric auf dem weg zum 6:2 im ersten Satz zwei Mal das Service zu Null ab.

Vier Matchbälle zunächst nicht genutzt

Im zweiten Durchgang setzte sich die Dominanz der 20-jährigen Rechtshänderin aus Adana fort und beim 5:0 und 40:0 sah es nach einem schnellen Ende der Partie unter einer Stunde aus. Doch unter anderem mit einem Doppelfehler vergab sie nach den drei ersten in der Folge noch einen vierten und gab das Spiel noch ab. Mit dem Mute der Verzweiflung spielte Anna Gabric in der Folge "Alles oder Nichts" und war dabei zu zwei weiteren Spielgewinnen erfolgreich. Ehe es aber doch noch einmal spannend werden konnte, verwandelte Ipek Soylu den fünften Matchball zum 6:2 und 6:3-Erfolg, den ihr prominenter Trainer Goran Prpic gelassen zur Kenntnis nahm. Am Anfang habe die Gegnerin sehr aggressiv und auch präzise gespielt, analysierte der sich auf der Anlage in Bildechingen sehr zurückhaltend und pressescheu gebende ehemalige Weltklassespieler. Der Blick auf die Weltrangliste, in der beide Spielerinnen 768 Plätze trennen, beantworte schon die Frage nach dem Grund für den Sieg seines Schützlings, so Prpic.

Vor dem noch folgenden Auftritt im Doppel verfolgte das Duo den anschließenden Auftritt der zweiten im Teilnehmerfeld befindlichen Türkin Basak Eraydin gegen die an Nummer fünf gesetzte Viktoriya Tomova. Die Bulgarin, unlängst Finalistin eines 100.000 Dollar-Turniers und Siegerin in einem 50.000 Dollar-Event, hatte sich beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Spielerinnen in Bukarest mit 6:2 und 6:2 recht deutlich durchgesetzt, hatte im ersten Satz gegen die kämpferisch starke Türkin aber immer wieder Probleme, die zudem mit ihren Stopps glänzen konnte

In einer auch technisch und spielerisch auf hohem Niveau stehenden Begegnung war einmal mehr ein Break im siebten Spiel zum 4:3 für Tomova mit einem Weltklasse-Ballwechsel zum Abschluss vorentscheidend, die schließlich beim Stand von 5:4 ihr Aufschlagspiel trotz eines 0:40 zum Satzgewinn durchbrachte. Ein Break schon im ersten Aufschlagspiel legte dann den Grundstein zum glatten 6:0-Erfolg in Durchgang zwei, der allerdings über die Gegenwehr von Basak Eraydin hinweg täuscht.