Tobias Dahm wird bei der Europameisterschaft Juli in Amsterdam dabei sein. Foto: Drechsler Foto: Schwarzwälder-Bote

Leichtathletik: Kugelstoßer Tobias Dahm aus Neuhengstett hat in Rumänien die Norm für die Europameisterschaft erfüllt.

Endlich ist sie auch bei einem Freiluftwettkampf gefallen: Für Kugelstoßer Tobias Dahm war die 20-Meter-Marke bisher sein größtes Hindernis.

Hatte sich der Kugelstoßer aus Neuhengstett, für den VfL Sindelfingen an den Start geht, in den letzten Jahren, Monaten und Wochen noch regelmäßig die Zähne daran ausgebissen, so konnte er jetzt in Rumänien endlich jubeln. Seine Kugel flog auf 20,10 Meter. Damit ist die Norm des Deutschen Leichtathletikverbands (WLV) für die Teilnahme an den Leichtathletik-Europameisterschaften in Amsterdam abgehakt.

Saskia Drechsel hat Tobias Dahm über den Wettkampf, seine Leidenszeit und über die weitere Saisonplanung gesprochen.

Glückwunsch zur Ihrer Freiluft-Bestleistung und zur Erfüllung der EM-Norm. Da muss Ihnen wohl ein Stein vom Herzen gefallen sein. Wie war das?

Vielen Dank. Auf jeden Fall war es für mich ein riesen Befreiungsschlag die 20 Meter endlich gestoßen zu haben. Der ganze Wettkampf war an sich stark, ich habe gleich mehrmals an die 20 Meter herangestoßen, ein Mal dann eben drüber.

Bisher waren Sie mit ihren Leistungen in diesem Jahr noch nicht so wirklich zufrieden. War zu Beginn der Freiluftsaison noch der Wurm drin?

Ich habe in den letzten Wochen schon stark gezweifelt, weil es nicht so gelaufen ist, wie erhofft. Überall liest und hört man von der Olympianorm. Da ist es schwer ruhig zu blieben. Jetzt habe ich alles noch einmal Revue passieren lassen. Eigentlich ist diese Saison bisher ganz normal verlaufen.

In welcher Hinsicht?

Ich habe bisher immer ein paar Wettkämpfe gebraucht, um weit zu stoßen. Wir haben das Programm durchgezogen. Meine Trainer Peter Salzer und Joachim Lange haben mich immer beruhigt und gemeint, das wird schon. Jetzt werde ich von Wettkampf zu Wettkampf immer besser.

Die Olympianorm liegt bei 20,50 Metern. Bisher hat sie nur ein Deutscher, nämlich David Storl geknackt. Was haben Sie in dieser Saison noch vor?

Ich muss jetzt einfach versuchen ruhig zu blieben, dann ist da noch einiges drin. Ich werde immer fitter und setze alles technisch immer besser um. Das ist auch eine Sache der Frische, deswegen war die große Leistung zu Beginn noch nicht abrufbar. Mit den 20 Metern im Kopf kann ich weiter machen.

Wie haben Sie denn ihre weitere Freiluftsaison geplant?

Jetzt habe ich die Norm für die Europameisterschaft erreicht und dadurch auch mehr Zeit, die Norm für die olympischen Spiele zu stoßen. Zum nächsten Wettkampf will ich nicht so weit fahren und starte irgendwo in der Nähe. Dann kommen auch schon die deutschen Meisterschaften in Kassel. In dem Zeitraum, in dem die Europameisterschaften stattfinden, gibt es fast keine anderen Wettkämpfe, deswegen bin ich froh, in Amsterdam zu starten. Ich brauche Leute, um weit zu stoßen, das kommt mir entgegen.