Auf der Piste gibt Anna-Lena Weinmann (81) den Takt an und bestätigte 2017 ihren Titelgewinn vom Vorjahr Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Motocross: Anna-Lena Weinmann DJMV-Meisterin 2016 und 2017 / Motocross-Fahrerin dominiert bei MX Ladies

Die für den MSC Hornberg startende Motocross-Fahrerin Anna-Lena Weinmann hat mit ihren Erfolgen bei den Meisterschaften des DJMV in 2016 und 2017 ihrer Sammlung zwei weitere Titel hinzugefügt.

Dies jeweils ein Rennen vor Saisonabschluss. Mit 383 Punkten wurde dieses Jahr sogar die persönliche Bestleistung markiert. Nach ihrem schweren Sturz in 2013 ist es um die Lauterbacherin und Neu-Königsfelderin etwas ruhig geworden. Doch das Energiebündel ("Motocross ist meine Leidenschaft") kehrte eindrucksvoll in die Erfolgsspur zurück.

Der Kauffrau für Marketingkommunikation gelang nach 2010, 2012, 2014 und 2016 in 2017 die fünfte Meisterschaft im DJMV. "Dieser Sport ist einfach atemberaubend", gibt sie sich selbstsicher. "Die Nervosität und der Adrenalin-Ausstoß ist bei jedem Start und bei jedem Sprung schlichtweg unbeschreiblich". Es komme allerdings gelegentlich schon mal vor, dass sie bei Rennen schief beäugt werde, so quasi "was will denn die bei diesem Männersport".

Dabei startete sie 2013 sogar bei den Männern um Meisterschaftspunkte. Ein Fahrer verbremste sich und zertrümmerte Anna-Lena Weinmann den Unterschenkel samt Bänder. Diese schwere Verletzung steckte sie ebenso weg, wie 2009 einen durch Sturz verursachten Leberriss. Mit beispiellosem, kontinuierlichem Einsatzwillen arbeitete sie sich beide Male in die Erfolgsspur zurück.

Bei den acht Rennen der abgelaufenen Saison musste sie lediglich zwei Mal der Crosserin Nina Baumgärtner vom RRT Scheer den Tagessieg überlassen. Die fahrerischen Qualitäten gepaart mit zielstrebigem Einsatzwillen von Anna-Lena Weinmann sind umso höher einzustufen, als bei ihren Starts die Glücksgöttin Fortuna nicht immer partout Pate stand.

Beim ersten Rennen am 2. April in Gablingen stürzte eine Konkurrentin in einer Kurve direkt vor ihr, doch Anna-Lena Weinmann konnte im letzten Moment ausweichen und sich trotzdem noch vom fünften auf den ersten Platz vorarbeiten. "Am 23. April hatte ich die schlechtesten Starts meiner gesamten Karriere", erinnert sie sich. Letztlich sprang dennoch noch ein dritter Platz heraus. Beim Rennen am 24. Juli in Walldorf herrschte mit drei Neustarts ein richtiges Chaos. Nach einem Sturz einer Konkurrentin und einem Neustart fuhr Anna-Lena Weinmann dennoch auf den ersten Platz vor, den sie bis zum Schluss verteidigte. "Mein Ziel ist es, irgendwann nochmal in der Weltmeisterschaft der Frauen zu starten." Dies sei zwar sehr schwer, aber Ziele sollten auch nicht allzu leicht zu erreichen sein, so die ehrgeizige Anna-Lena Weinmann.