Bei einer Übung der Simmozheimer Feuerwehr standen der schnelle Einsatz und die Rettung zweier Menschen im Mittelpunkt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Übung: Feuerwehr testet Nachwuchs / Zaungäste spenden am Ende anerkennenden Applaus

Es ist Samstagnachmittag. Simmozheim liegt friedlich in der Nachmittagssonne. Da ertönt plötzlich Feueralarm.

Simmozheim. Wer zufällig im Ortszentrum unterwegs ist, sieht sehr schnell, dass aus einem Gebäude dicht hinter dem Rathaus dunkler Rauch aufsteigt. Einige besorgte Bürger eilen aufgeregt zum vermuteten Brandherd in der Schillerstraße. Es dauert nur wenige Minuten, dann ertönt das Martinshorn, und schon ist die Feuerwehr da.

Einsatzleiter Arndt Soulier hat die Situation ganz schnell erfasst. Aus dem Gebäude mit der Nummer 4 qualmt es mächtig. Doch zum Glück schlagen noch keine Flammen aus dem Dach.

Person winkt verzweifelt

Im Obergeschoss steht eine Person am Fenster und winkt verzweifelt. Soulier erteilt seine Anweisungen. Einige Feuerwehrmänner legen eine lange Leiter an, um den Mann durch das Fenster zu retten. Er scheint etwas benommen, ist glücklicherweise jedoch nicht ernsthaft verletzt. Er steigt, von einem Feuerwehrmann gestützt, langsam rückwärts steigt die lange Leiter hinunter.

Inzwischen hat ein anderer Trupp einen Hydrant freigelegt und Schläuche verlegt. Jetzt wird das brennende Haus und das Nachbargebäude mit Wasser bespritzt, damit das Feuer nicht auf die Umgebung überspringt. Das gelingt schließlich auch. Doch dem Geretteten fällt nach der ersten Aufregung ein, dass sich in dem Haus noch eine weitere Person befinden muss, und zwar im Erdgeschoss. Hier gestaltet sich die Rettung wesentlich schwieriger. Denn inzwischen herrschen im Haus Temperaturen von mehreren hundert Grad. Gegen eine solche Gluthitze helfen auch die besten Schutzanzüge nur für kurze Zeit.

Es muss also die Raumtemperatur heruntergekühlt werden. Dies geschieht durch kurzes Öffnen der Eingangstür und mehrmaligem Besprühen mit Wasser. Bei den ersten Versuchen verzischt das Wasser einfach und löst sich in Dampf auf. Nach einigen Versuchen ist die Raum-Temperatur so heruntergekühlt, dass sich zwei beherzte Männer hineinwagen und die Fenster aufstoßen. Und tatsächlich wird noch eine weitere Person gefunden, die mit einer leichten Rauchvergiftung aus dem Haus geborgen werden kann. Ein Hochleistungslüfter bläst nun Frischluft in das Gebäude und verdrängt den giftigen Rauch.

Ausgeklügelt geplant

Zum Glück ist das geschilderte Szenario kein realer Einsatz gewesen, sondern eine ausgeklügelte, geplante Übung einer Situation, wie sie täglich vorkommen kann. "Wir konnten in letzter Zeit Nach- wuchs gewinnen, haben ihn inzwischen geschult, und heute haben sie einen realistischen Einsatz erlebt", unterstreicht Soulier, der zusammen mit Feuerwehrmann Bernd Roberts das Szenario geplant hatte. Die Einsatzkräfte sind in den dicken Schutzanzügen bei den hochsommerlichen Temperaturen gewaltig ins Schwitzen gekommen.

Alle sind erleichtert, dass die Hauptübung so erfolgreich war, und von den Zaungästen gibt es anerkennenden Applaus.