Einige Neuerungen gibt es im Kepler-Museum in Weil der Stadt zu entdecken. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuerungen zum 75-jährigen Bestehen der Kepler-Gesellschaft

Weil der Stadt (amk). Geboren wurde er am 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt, gelehrt hat er in Graz, Prag sowie Linz, und gestorben ist er am 15. November 1630 in Regensburg – die Rede ist vom Astronomen, Mathematiker, Naturphilosophen und evangelischen Theologen Johannes Kepler.

Er wurde nicht nur mit einem großen Denkmal auf dem Marktplatz verewigt, sondern ist auch der Werbeträger schlechthin für die ehemalige freie Reichsstadt. Seine Thesen, besonders die Gesetzmäßigkeit, nach denen sich die Planeten um die Sonne bewegen, gelten heute noch weltweit als Grundlage. Sie sind als Keplersche Gesetze in den Lehren der Wissenschaft und Mathematik verankert. In der Keplerstadt selbst pflegt und präsentiert die Kepler Gesellschaft das Vermächtnis des großen Sohnes neben dem Rathaus. Die ehemalige Geburtsstätte von Johannes Kepler, 1940 in ein Museum umgewandelt, ist Jahr für Jahr Anziehungspunkt für Tausende von Besuchern aus aller Welt. "Erst vor wenigen Tagen waren Gäste aus Mexiko hier", berichtet Manfred Bitzel, Mitglied im Vorstand der Gesellschaft. Er organisiert regelmäßig Führungen. "Der älteste Besucher war 98 Jahre alt. Einmal war sogar ein echter Eskimo hier", blickt Bitzel zurück. Gut 80 Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland, etwas mehr als zehn Prozent aus Deutschland und speziell Baden-Württemberg. "Leider fehlt es etwas an den Einheimischen", sagt Bitzel, der gerne mehr Gäste aus der Region im Kepler-Museum begrüßen würde. Besonders in diesem Jahr, in dem die Kepler-Gesellschaft das 75-jährige Bestehen des Museums am 13. November mit einem Festakt feiern will.

Passend zum Jubiläumsjahr stellten Wolfgang Pleithner und der Vorsitzende der Gesellschaft, Klaus Werner, Neuerungen vor. Neben einer Sondervitrine zum Kepler-Preis sind dies eine Tafel zur 2009 gestarteten Kepler-Mission der Raumfahrtbehörde Nasa und das restaurierte Abbild des Astronomen.

Im Raum "Kepler und die Naturwissenschaft" wird das Nachfolgeprojekt "Gaia" vorgestellt, mit dessen Hilfe eine bis jetzt unerreichbare Genauigkeit beim Vermessen der Sterne erzielt wird. "Gaia" ist Nachfolger des Vermessungssatelliten "Hipparchos", mit dessen Hilfe 1989 bis 1993 ein Sternenkatalog mit großer Präzision endstanden ist.

Kernpunkt der Neuerungen ist jedoch die Programmierung der Planetenpräsentation. Die geänderte Fassung hat Stefan Holst, heute Assistent eines Professors im japanischen Lizuka, realisiert. Ein neuer Touchscreen-Monitor befindet sich jetzt im Gebäude. Vereinsmitglied Syn Schmitt von der Universität Stuttgart konfigurierte das System in deutscher und englischer Sprache auf die neue Hardware. Den Einbau der Technik verdankt das Museum Gerd Diebold, Hermann Faber und Wolfgang Pleithner. Für die Erste Beigeordnete Susanne Widmaier Grund genug, sich im Auftrag von Bürgermeister Thilo Schreiber bei den Spendern und ehrenamtlichen Helfern zu bedanken.