Konzert: Zuhörer in die Welt der Elfen entführt
Simmozheim. Den Pfarrgarten hinter dem evangelischen Gemeindehaus in Simmozheim hat sich die Flötengruppe Da Capo, ein Ensemble unter dem Dach von Cocktail Stravagante, als Aufführungsort für ein Benefizkonzert ausgesucht. Die sieben Flötistinnen unter der Leitung von Daysi C. Breitling musizierten zugunsten des Vereins Hilfe für die Massai und dem vom Verein betriebenen Mädcheninternat "Little Africa" in Tansania, in dem ihre Mitflötistin Rebecca Baral im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahrs tätig war.
Titel aus Henry Purcells Semiaopera "The Fairy Queen", adaptiert für sieben Blockflöten, brachten zauberhafte Stimmung unter die Bäume des Pfarrgartens. Sabine Herdter, sonst bei Cocktail Stravagante im Streicherensemble als Violinistin zu hören, übernahm die Rolle der Erzählerin und streute zwischen die Musikstücke gereimte Texte aus William Shakespeares "Sommernachtstraum" ein. So entführten Musik und Text in die Welt der Feen und Elfen, in die Geschichte von Oberon und Titania und ließen Feste und Tänze lebendig werden. Vanessa Schaffer, Mona Heiland, Stephanie Gedeon, Laura Vetter, Sara Gäckle, Christin Auwärter und Ronja Johanntokrax musizierten jede mit wechselnden Blockflöten.
Selbst Initiative ergriffen
So boten sie mit Sopranino- Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassflöten ganz unterschiedliche Rhythmen und Melodien aus den verschiedenen Akten der Opera. "Die Mädels haben selbst die Initiative zu diesem Benefizkonzert ergriffen", erzählt Breitling. Rebecca Baral erzählte anschließend anschaulich von den archaischen Lebensbedingungen der Mädchen und Frauen der Massai, die keinen Zugang zu Bildung haben, von Beschneidung sowie arrangierten Heiraten im Kindesalter oder von traumatischen Erlebnissen, die die Kinder verstören. Im Internat "Little Africa" erleben die Mädchen oft erstmals, dass sich jemand um sie kümmert und sie gehen zur Schule, was auch im Leben ihrer Angehörigen oft eine Wende zu einer besseren Zukunft bedeutet.
Nach dem Konzert ergaben sich angeregte Gespräche, bei denen Rebecca, die zurzeit ein Praktikum im Calwer Krankenhaus vor ihrem geplanten Medizin-Studium absolviert, noch viele detaillierte Fragen beantworten konnte. Sie kann sich gut vorstellen, als Ärztin wieder auf dem schwarzen Kontinent zu arbeiten, zum Beispiel in einer mobilen Klinik, wie sie sie in Tansania schon kennengelernt hat.