Till Veeh (links) und Helmut Rauscher begeisterten mit einem Gitarrenkonzert Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Calwer Gitarristen treten im Rathaus auf / Mehr Zuschauer als erwartet

Simmozheim. Gleich beim ersten Konzert seiner Amtszeit im Sitzungssaal des Simmozheimer Rathauses hat der neue Bürgermeister Stefan Feigl eine äußerst positive Erfahrung gemacht: "Ich habe erkannt, was Kultur in Simmozheim bedeutet", freute sich der Rathauschef.

Feigl hatte mit dem Besuch von rund 70 Musikfreunden gerechnet. Tatsächlich kamen aber 120 Zuhörer, so dass eine Faltwand geöffnet und die Zahl der Sitzplätze wesentlich aufgestockt werden musste.

Die Gäste waren jedoch nicht nur aus Simmozheim, sondern auch aus benachbarten Gäugemeinden gekommen. Was das renommierte Duo Helmut Rauscher & Till Veeh dann bot, war beeindruckende Gitarrenmusik der Extraklasse. Bei ihrer Programmgestaltung hatten die beiden Calwer Musikpädagogen einen weiten Bogen von der Renaissance über die Klassik bis hin zu südamerikanisch-spanischer Musik gespannt.

Mit meisterhaft gespielter Musik verzauberte die beiden Spitzengitarristen die zahlreichen Musikfreunde. Entsprechend der vielen Genres erklang auch eine ungewöhnlich breite Spannweite bei der dargebotenen Musik. So erklang zum Beispiel die Komposition "Green Island" mit einer keltisch-irischen Melodie, bei der die Töne lautmalerisch Wellenbewegungen nachzuahmen schienen.

Rhythmus ist Trumpf

Ganz anders dann die Stücke aus dem südamerikanischen Raum. Hier waren Virtuosität und Rhythmus Trumpf. Auch die Eigenkomposition "Tamborina", die Veeh alleine vor- trug, wurde mit frenetischem Beifall bedacht. An der Bezeichnung der Titel war zu erkennen, dass bei der Gitarrenmusik die spanisch-südamerikanische Spielweise dominant ist und entsprechend viele Titel spanische Namen tragen.

Diese kamen beim Publikum wegen ihrer sprühenden Lebensfreude, den mitreißenden Rhythmen und der virtuosen Spielweise besonders gut an. Ein besonderer Höhepunkt für viele war das hervorragend in die Jahreszeit passende Stück "Una Dia di Novembre" und die stimmungsvolle Komposition "Amélie" aus dem bekannten Filmstreifen "Die fabelhafte Welt der Amélie".

Gefühlvoller Abschluss

Aber was wäre Gitarrenmusik ohne Flamenco? Daher wurde mit dem feurigen Tanzstück "Vamos" in fulminanter Weise diesem lateinamerikanische Genre gehuldigt.

"Mir hat diese Musik gut gefallen", freute sich Veehs achtjähriger Schüler Robert aus Althengstett. Mit dem gefühlvollen Titel "At Night" verabschiedete sich das virtuose Duo von seinen begeisterten Fans.