Bei der Kleinkindbetreuung setzen die Erzieherinnen Sabine Güse (links) und Cornelia Di Muzio auf wertvolle Erfahrungen durch eigenes Tun. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Simmozheim schafft ideale Bedingungen für Betreuung unter Dreijähriger / Tag der offenen Tür im April

Von Bettina Bausch

Simmozheim. Rund eine Million Euro hat die Gemeinde Simmozheim in den vergangenen Monaten für den Ausbau der Kleinkindbetreuung investiert. Damit ist die Betreuung für Jungen und Mädchen unter drei Jahren mittlerweile gesichert.

Unter großer finanzieller Anstrengung hat die Kommune mit dem Anbau an den Kindergarten "Max  &  Moritz" und großzügigen Außenanlagen geradezu ideale Voraussetzungen für die Betreuung der Kleinsten geschaffen. Die Konzipierung der lichtdurchfluteten Räume und ihre Einrichtung nach neuesten Erkenntnissen bietet dem Simmozheimer Nachwuchs sowie den Erzieherinnen viele neue Möglichkeiten. Besonders die Förderung der geistig-seelischen Entwicklung ihrer Zöglinge ist den beiden Erzieherinnen Sabine Güse und Cornelia Di Muzio ein großes Anliegen. Güse hat aus diesem Grund eine Fortbildung absolviert und ist jetzt Facherzieherin für Frühpädagogik.

In 250 Unterrichtseinheiten hat die ehemalige Waldkindergartenpädagogin dabei eine Menge gelernt, was inzwischen in ihre tägliche Arbeit einfließt. Die Palette reicht von der richtigen Gestaltung der Eingewöhnungszeit der Kleinsten über Sauberkeitserziehung und Pflege von Kleinkindern bis hin zu wichtigen entwicklungspsychologischen Erkenntnissen und Besonderheiten des kindlichen Sprachverhaltens sowie dessen fachgerechte Förderung.

"Ohne die Eltern geht es nicht", sagt Güse und meint dies vor allem im Hinblick auf die allmähliche Eingewöhnung der Kinder. Diese müsse im Dialog der Erzieherinnen mit den Müttern und Vätern geschehen.

Besonders wichtig ist den Pädagoginnen die Entwicklung der Sprache ihrer Schützlinge. Hier gelte die ganzheitliche Förderung mit Herz, Kopf und Hand. Auch ausreichende Wiederholung des Gelernten sei wichtig. Ein weiterer wichtiger Leitgedanke bei der Kleinkindpädagogik ist, dass die Kinder selbst aktiv werden können. "Die Natur und die Welt zu begreifen mit allen Sinnen und eigenem Tun, ist sehr wichtig", so die einhellige Meinung der beiden Pädagoginnen.

Deshalb haben sich die Kleinen am gemeinsamen Backen beteiligt und eigene Erfahrungen machen können. "Sie haben den Teig gerührt und mit viel Freude geknetet", freut sich Güse. Wenig später sind Kinder dabei, an einem Waschbecken praktische Erfahrungen mit Wasser zu sammeln: Es kann kalt oder warm sein, man kann es in andere Gefäße gießen, bei Bedarf vom Boden aufwischen und dergleichen mehr.

Die Erzieherinnen wissen, dass bei ihrer anspruchsvollen Arbeit aufgrund der inzwischen gesammelter Erfahrungen noch manches nachjustiert und verbessert werden kann. So bemängelte zum Beispiel eine Mutter im Gemeinderat, dass die Tagesverweildauer der Kinder noch zu kurz sei. Wenn sie ihren Sprössling abhole, müsse er oft aus dem Schlaf gerissen werden. "Hier kann Abhilfe geschaffen werden, wenn nach der gelungenen Anlaufphase noch mehr Jungen und Mädchen zur Kleinkindbetreuung angemeldet werden", verspricht Bürgermeister Hartmut Mayer.

Am Samstag, 5. April, werden die Simmozheimer ab 14 Uhr bei einem Tag der offenen Tür Gelegenheit haben, die Kindertagesstätte zu besichtigen.