Veronika Schlotter stellt derzeit im Simmozheimer Kunst- häusle aus. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Veronika Schlotter zeigt erstmals ihre Aquarelle

Simmozheim. Veronika Schlotter aus Münklingen erlebte jetzt einen ebenso spannenden wie aufregenden Tag. Sie malt schon seit Jahrzehnten, hielt jedoch ihre Kunst- werke bisher im Verborgenen. Nun fand sie erstmals den Mut, mit ihren Aquarellen an die Öffentlichkeit zu treten. "Ich finde meine Objekte häufig in der Natur oder auf Reisen", erzählt die pensionierte Lehrerin.

Entgegen des Trends der Großflächigkeit

Wer derzeit ihre Kunstwerke im "Kunsthäusle" von Silvia Ketterer betrachtet, sieht keine großflächigen, modern-abstrakt gehaltenen Gemälde, wie sie derzeit eher im Trend liegen. Vielmehr zeigt die neueste Ausstellung kleine Bilder, die von einem aufmerksamen Blick auf unscheinbare Dinge zeugen.

So hat Schlotter, auch folgerichtig das Ausstellungsmotto "Stillleben – der Blick auf die Dinge" gewählt. Der Betrachter spürt sofort: Da malt jemand mit scharfem Blick auf Dinge, an denen andere achtlos vorbeigehen, ohne sie wahrzunehmen. Und vor allem: Die Künstlerin malt unbedeutende Gegenstände wie Fundstücke vom Meer, aber auch alltägliche Dinge wie Gemüse, Blüten aus dem Garten, Früchte vom Markt, einen Hundekopf oder die Büste eines Püppchens. "Sie hebt das Unscheinbare, das üblicherweise Verborgene, das Übersehene auf eine Bühne und gibt den Dingen durch ihren Blick Bedeutung", unterstrich Laudatorin Uta Dingethal bei der Vernissage.

Schlotter hat sich ganz dem Stillleben verschrieben. "Damit bewegt sich die Malerin in einer Kunstgattung der Mitte des 16. Jahrhunderts, die besonders in der niederländischen Malerei große Bedeutung erlangte und voller religiöser sowie moralischer Symbolik steckte", weiß Dingethal. Schlotter male jedoch ohne Symbolik und Bedeutungsschwere. Sie gestalte ihre Werke einfach aus Liebe zu kleinen, zarten Dingen.

Fröhliche Farbgebung spricht sofort an

Schlotters Bilder sprechen den Betrachter schon durch ihre leichte, fröhliche Farbgebung an. Auffallend ist auch die Häufigkeit runder Formen, die die Künstlerin besonders liebt.

Schlotter malt schon seit ihrer Jugend. Während ihrer Zeit als Mutter und Hausfrau hat sie ihre Liebhaberei zwangsläufig zurückstecken müssen. In den vergangenen Jahren hat die Pädagogin wieder mit dem Malen begonnen. "Mit der Eröffnung dieser Ausstellung tritt Veronika Schlotter aus dem Schatten des Privaten. Dieser Schritt in die Öffentlichkeit war längst fällig", unterstrich Dingethal. Der Calwer Musikpädagoge Till Veeh umrahmte die Vernissage mit Gitarrenmusik.

Die Ausstellung im "Kunsthäusle" in der Simmozheimer Hauptstraße 44 ist bis zum 30. Oktober zu sehen. Freitags ist die Galerie von 10 bis 19 Uhr geöffnet: Sie kann auch nach Vereinbarung unter Telefon 07033/4 06 64 43 besucht werden.