Um weitere Asylbewerber unterbringen zu können, müssen in Simmozheim zusätzliche Container aufgestellt werden. Foto: Archiv

Wohnraum für weitere Asylbewerber gesucht. Containerlösung stößt bei Simmozheimer Räten auf Skepsis.

Simmozheim - Dem Simmozheimer Gemeinderat brennt ein Problem gewaltig unter den Nägeln: Wohin mit den vielen Flüchtlingen, die in nächster Zeit in die Gemeinde kommen werden?

"Es schockt mich. 38 Leute kommen und wir gehen auf die Containerlösung", äußerte sich Gemeinderat Jörg-Uwe Koske in der jüngsten Ratssitzung. Sein Kollege Siegfried Kempf blies in das selbe Horn und regte an, nach anderen Unterbringungsmöglichkeiten in festen Häusern zu suchen. Dabei dachte er an den ersten Stock im Feuerwehrgerätehaus, in dem geeignete Räume und Duschen vorhanden seien.

Auch die Nutzung der zurzeit nicht bewirtschafteten Vereinsgaststätte des TSV sei eine Möglichkeit zur Unterbringung von Asylbewerbern, schlug Kempf vor.

Bisher hat die Gäugemeinde die Unterbringung seiner Flüchtlinge gut im Griff. Von den fünf dort gemeldeten Asylanten haben inzwischen zwei eine eigene Wohnung gefunden. In einem angemieteten Haus in der Hauptstraße 39 sind seit wenigen Tagen weitere fünf Flüchtlinge aus Algerien eingezogen. In diesem Gebäude können noch bis zu drei weiteren Personen einziehen.

Demnächst werden die beiden Wohncontainer in der Hauffstraße bezugsfertig sein, die mit jeweils drei bis vier Personen belegt werden können. Im laufenden Jahr hat Simmozheim 24 Flüchtlinge aufzunehmen, 2016 wird sich die Zahl auf 38 erhöhen. "Im Mai werden die ersten zusätzlichen Flüchtlinge in den beiden aufgestellten Containern einziehen", sagte Bürgermeister Hartmut Mayer.

Dann kann Simmozheim je nach Belegung der Räumlichkeiten 15 bis 19 Personen unterbringen. Es fehlen derzeit somit fünf bis neun Plätze. Gemeinderat Eugen Häberle appellierte an die Verwaltung, noch einmal bei den Bürgern gezielt nach Wohnraum zu suchen und dabei auf die dringliche Notlage hinzuweisen.

Gemeinderätin Sabine Fels verwies auf die Ängste der Bürger in dieser Angelegenheit und regte an, Mietverträge so zu gestalten, dass das Mietverhältnis beendet werden kann, wenn unvorhergesehene Probleme auftauchen. Der Simmozheimer Rathauschef hob hervor, dass die Mieten nicht festgelegt seien, sondern Vermietungen an Flüchtlinge durchaus auch lukrativ sein könnten. Falls die Werbung bei Hausbesitzern erfolglos bleibe, müssten noch einmal zwei weitere Container bestellt werden. Häberle setzte sich vehement dafür ein, dass diese im Gewerbegebiet aufgestellt werden sollen. "Die Bedingungen diesbezüglich haben sich gelockert. Ich werde mich erkundigen", versprach der Schultes.

Als weiterer Standort käme die Schillerstraße in Frage, wenn der dort schon geplante Abriss der Gebäude Nummer vier und sechs erfolgt ist. Ansonsten kommen zur Aufstellung weiterer Container noch zwei gemeindeeigene Grundstücke im Baugebiet Rahalde II und der Festplatz bei der Geißberghalle in Frage.