Ortsgeistlicher übernimmt neue Sonderstelle / Klaus Dietrich Wachlin aus Neuhengstett als Vertretung
Von Bettina Bausch
Simmozheim. Tränen und Bestürzung gab es am vergangenen Sonntag bei vielen Simmozheimern, die den evangelischen Gottesdienst besucht hatten. Kirchengemeinderätin Sieglinde Stadler gab dort überraschend bekannt, dass Pfarrer Manfred Mergel Simmozheim schon in wenigen Wochen verlassen wird.
Stadler verlas ein offenes Schreiben des Evangelischen Oberkirchenrats, in dem die Entbindung des Geistlichen von seinen Pflichten angekündigt wird. Mergels Dienstverhältnis in Simmozheim endet am 31. August 2014. Zwei Wochen später wird er dann offiziell verabschiedet. Er übernimmt eine neue Sonderpfarrstelle, zu der auch teilweise das Thema Mundartgottesdienste gehört.
Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht derzeit durch die Gäugemeinde. Am Sonntagnachmittag sorgte sie bei der Messe "Mönchgraben Open" bereits für viel Gesprächsstoff.
Viele bedauerten den Weggang ihres Ortspfarrers, der zwölf Jahre lang in Simmozheim gewirkt hat. "Schuld an dieser Situation ist der Kirchengemeinderat, der dem Pfarrer gegenüber vor allem in nicht öffentlichen Sitzungen Achtung, Respekt und die Würde vor dem Amt vermissen ließ. Das muss sich ein Pfarrer nicht bieten lassen", unterstreicht Stadler und zitiert Altbürgermeister Kurt Winkeler: "Früher hatte man Respekt vor dem Bürgermeister, dem Pfarrer und dem Lehrer, heute müssen sich diese von jedem ans Bein pinkeln lassen."
Pfarrer Mergel werde von manchen Kirchengemeinderäten fertig gemacht und stehe mit dem Rücken zur Wand. Es sei nicht der erste Geistliche, der Simmozheim unter solchen Umständen verlasse. Sieglinde Stadler befürchtet, dass sich in nächster Zeit niemand um die Pfarrstelle bewerben wird.
"Wir verlieren eine ganze Pfarrfamilie, bedauert sie und hebt hervor, dass sich auch Ute Mergel auf vielfache Weise immer wieder in der Kirchengemeinde ein -gebracht hat. Simmozheim wird bis auf weiteres insbesondere von Pfarrer Klaus Dietrich Wachlin aus Neuhengstett und gelegentlich von den Pfarrern der umliegenden Gäugemeinden vertretungsweise betreut.
