Freuten sich über die Wiederbesetzung der Simmozheimer Pfarrstelle (von links): Kirchengemeinderat Rainer Bauser, Pfarrer Richard Autenrieth, Dekanstellvertreter Gerhard Schäberle-Koenigs, Pfarrerin Annette Roth sowie die Kirchengemeinderäte Friedemann Auwärter, Edeltraut Kipp und Andrea Bäuerle Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Pfarrerin Annette Roth in ihr Amt eingeführt / Zwei bewegende Jahre liegen hinter der Gemeinde

In Simmozheim herrscht große Freude: Nach zweijähriger Vakanz wurde die evangelische Pfarrstelle neu besetzt. "Neuanfänge sind besondere und kostbare Momente", hob Pfarrerin Annette Roth in ihrer Predigt hervor.

Simmozheim. Bei Roths Einführungsgottesdienst herrschte eine fröhliche, entspannte Atmosphäre. Die Dreifaltigkeitskirche war bis auf den letzten Platz besetzt, als die neue Seelsorgerin in ihr Amt eingeführt wurde.

Unterstützung angeboten

Roth hat Religionspädagogik sowie Soziale Arbeit studiert und ist gelernte Diakonin. Die 48-Jährige hat ihre Ausbildung zur Pfarrerin noch nicht abgeschlossen. Trotzdem hat sie vom Evangelischen Oberkirchenrat bereits die Erlaubnis erhalten, in Simmozheim als Pfarrerin tätig zu sein.

"Annette Roth ist für die kommenden zweieinhalb Jahre ordentlich beauftragt, bei Ihnen als Pfarrerin zu wirken", stellte Dekanstellvertreter Gerhard Schäberle-Koenigs fest. Der in der Vergangenheit mit einem kirchlichen Teilauftrag nach Simmozheim abgeordnete Stammheimer Pfarrer Richard Autenrieth bot seine tatkräftige Unterstützung an. Er verwies zudem darauf, dass Roths Ehemann Carsten Kraume, der derzeit beim Oberkirchenrat arbeitet, langjährige Erfahrung im Gemeindepfarramt habe.

Wegen diverser Fortbildungen wird Roth in den kommenden Monaten immer wieder bei Seminaren sein. "Ich bitte Sie, Annette Roth zu unterstützen und sie mit Rat und Tat zu begleiten", forderte Schäberle-Koenigs die Kirchengemeinde auf.

Roth hielt ihre erste Predigt über einen Text aus dem 1. Petrusbrief. Heute habe die Selbstdarstellung bei vielen Menschen einen hohen Stellenwert, kritisierte Roth und stellte diesem Verhalten die christliche, demütig-dienende Haltung gegenüber.

"Fast zwei bewegende Jahre liegen hinter uns. Jahre mit Höhen und Tiefen. Und nun können wir uns von Herzen freuen, dass wir heute Frau Pfarrerin Roth und ihre Familie in diesem Gottesdienst begrüßen dürfen", unterstrich Kirchengemeinderat Rainer Bauser. Er sagte der Theologin zu, dass sie sicher sein könne, "hier auf zuvorkommende Menschen zu treffen, die gewohnt sind, mit anzupacken und mitzugestalten". Bauser überreichte Roth einen großen Sonnenblumenstrauß, an dem verschiedene Karten angebracht waren, auf denen sämtliche Kreise der Kirchengemeinde ihre Wünsche an die neue Pfarrerin zum Ausdruck brachten.

Autenrieth, der auch für seine Kollegen im Gäudistrikt sprach, berichtete auf humorvolle Weise, wie es nach seiner Abordnung nach Stammheim vielerorts geheißen habe: "Oh je, nach Simmozheim". Nach seinen Erfahrungen nach einem Jahr in dieser Gemeinde müsse es jedoch heißen: "Oh, là, là Simmozheim".