Gunter Haug Foto: Haug Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesung: Gunter Haug kommt nach Simmozheim / Vom Aufstieg des bitterarmen Königreichs Württemberg

Simmozheim. "Es gibt Dinge, von denen gibt es keine Überdosis: zum Beispiel Gummibärchen oder Haug-Lesungen", sagte eine Bad Uracher Buchhändlerin über den Mann, der am Freitag, 17. März, zu Gast im Simmozheimer Rathaus ist. Die Lesung von Gunter Haug aus seinem Buch "Schwäbische Sternstunden – Wie wir Weltspitze geworden sind" beginnt um 19.30 Uhr im Rathaus. Der Eintritt ist frei.

"Die beliebte Konzertreihe wollen wir beibehalten, aber auch Neues ausprobieren", hatte unlängst Bürgermeister Stefan Feigl im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten gesagt. Die Lesungen mit Haug, die meist zu großen Teilen frei gehaltene Vorträge sind, versprechen einen durchweg unterhaltsamen Abend.

Der ehemalige Fernsehmann und Autor zahlreicher biografischer Historienromane präsentiert seinem Simmozheimer Publikum eine atemberaubende Geschichte: Den Aufstieg des einst bitterarmen Königreichs Württemberg zum Motor der Welt, was einer Handvoll hochinteressanter Persönlichkeiten zu verdanken ist. Das Buch spannt einen faszinierenden Bogen von König Wilhelm I. über Robert Bosch, Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach, Emil Jellinek, Ferdinand Graf Zeppelin bis zu Ferdinand Porsche – garniert mit zahlreichen Anekdoten aus den Anfängen des Fortschritts.

Bosch, Benz und Daimler waren sich spinnefeind

Wieso hat es im Jahr 1815 erst einen Vulkanausbruch im fernen Indonesien gebraucht, um das verarmte Königreich Württemberg in die Moderne zu führen? Wie soll man in einem Land ohne Bodenschätze das Automobil erfinden? Wie hat es König Wilhelm I. trotzdem geschafft, die richtigen Weichen dafür zu stellen? Diese Aspekte sowie viele weitere beleuchtet der Autor in Buch und Lesung. Außerdem geht er der Frage nach, warum sich Bosch, Benz und Daimler ihr Leben lang spinnefeind waren, warum Graf Zeppelin in Friedrichshafen niemals einen festen Wohnsitz hatte und seit wann sich Ferdinand Porsche darüber im Klaren war, dass er nur in Stuttgart den Durchbruch schaffen würde. Fragen über Fragen also, auf die Haug in seiner Lesung verblüffende Antworten hat.

Nach der Veranstaltung sind alle Besucher zu einem Viertele Wein eingeladen.