Die Kindergartengebühren in Simmozheim bekommen eine Struktur. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Simmozheim bleibt vom Streik der Erzieherinnen verschont

Von Bettina Bausch

Simmozheim. "Simmozheim ist glücklicherweise vom Streik der Erzieherinnen verschont geblieben. Es geht darum, dass ihnen mehr bezahlt wird", so Bürgermeister Hartmut Mayer in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Lohnsteigerungen beim Kindergarten-Personal würden Auswirkungen auf den Haushalt 2016/17 haben.

Üblicherweise befassen sich die Gemeinderäte nur alle zwei Jahre mit den Gebühren und orientieren sich dabei an den Empfehlungen der zuständigen Verbände. Wegen der derzeitigen Ungewissheit über den Ausgang der Tarifauseinandersetzung entschloss sich der Gemeinderat dazu, dass die diesbezügliche Satzungsänderung nur für ein Jahr gelten soll.

Die Verwaltung legte dem Gremium eine Gebührenkalkulation vor, die einige Neuerungen aufweist. Neben moderaten Erhöhungen wurde bei der Ganztagesbetreuung die Gebührenstruktur geändert. Bisher wurden für weniger gebuchte Tage pro Woche die gleichen Tagessätze berechnet wie bei einer Vollbuchung für die ganze Woche. Künftig werden die Eltern bei drei und vier Buchungen wöchentlich besser gestellt sein.

Bei der Krippenbetreuung mit verlängerten Öffnungszeiten profitieren die Eltern jetzt von einem flexibleren Angebot. Denn Familien, die ihre Kinder für weniger als fünf Wochentage angemeldet haben, können jetzt bei Bedarf weitere Betreuungstage in der Woche dazu buchen.

Die Landesverbände schlagen vor, 20 Prozent des Betriebes über Elternbeiträge zu finanzieren. In Simmozheim liegt dieser Satz derzeit bei rund 17 Prozent.

Mayer unterstrich, dass die Gemeinde bei den Kindertagesstätten einen Aufwand von rund 780 000 Euro hat. "Im Moment zahlen wir pro Kind 5000 bis 6000 Euro pro Jahr", hob der Rathaus-Chef hervor. Die Gemeinde wird trotzdem an dem früher gefassten Beschluss festhalten, wonach die Gruppenobergrenze bei 20 Kindern bleiben soll, obwohl die Betriebserlaubnis die Aufnahme von 25 Kindern je Gruppe ermöglicht.

"Wir haben nun mehr Flexibilität, und ich freue mich, dass die Eltern, die drei und vier Wochentage buchen, jetzt günstiger wegkommen", hob Gemeinderat Jörg-Uwe Koske hervor.

Sein Kollege Markus Holzäpfel regte an, doch darüber nachzudenken, ob es nicht gerechter sei, eine Staffelung der Gebühren nach dem Einkommen der Eltern vorzunehmen. "Dann müssten wir zusätzlich eine Halbtagskraft dafür einstellen", entgegnete der Schultes und verwies auf die hohen Verwaltungskosten bei einer solchen Lösung.