Mehrere Behördenvertreter freuten sich mit Familie Zipperle über den neuen, geräumigen Schafstall. Foto: Bausch

Schäferei: Familie Zipperle kann dank Plenum-Förderung geräumigen Stall bei Ottenbronn einweihen.

Althengstett-Ottenbronn/ Calw - Mit der finanziellen Unterstützung durch Plenum Heckengäu konnte die Ottenbronner Familie Zipperle auf Calwer Gemarkung einen neuen Schafstall errichten.

Die geräumige Mehrzweckhalle bietet zusätzlich Platz für Gerätschaften, Maschinen und Futter. Bei der Einweihung freuten sich Vertreter des öffentlichen Lebens mit der Familie über das gelungene Projekt.

Beim Heckengäutag fängt alles an

Es begann alles im Jahr 2002 beim Heckengäutag in Aidlingen. Beim traditionellen Hammellauf gewann der damals 13-jährige Samuel Zipperle eines der Tiere. Der Jugendliche nahm den Vierbeiner mit nach Hause und pflegte ihn liebevoll. Weitere Schafe kamen bald hinzu, und schließlich wurde daraus eine Erfolgsgeschichte. Heute hat der biozertifizierte Ottenbronner Nebenerwerbsbetrieb von Ralf und Hanni Zipperle 100 Schafe, zehn Ziegen, zwei Rinder und zwei Ponys.

Die Tiere werden gezielt für einen guten Zweck eingesetzt. Sie weiden vor allem Hangflächen mit Streuobstbestand ab und tun damit viel für die Erhaltung der freien Landschaft. "Wir sind froh und dankbar, dass Sie mit ihren Tieren die Landschaft offen halten und pflegen. Hätten wir die Schäfereibetriebe nicht, die die Flächen abweiden, würden solche Wiesen verbuschen, und wertvolle Teile unsere Kulturlandschaft gingen verloren", unterstrich Reinhold Rau, Dezernent für Land-und Forstwirtschaft beim Landratsamt Calw.

Bislang verschiedene Standorte

Ralf Zipperle ist gelernter Maschinenbautechniker und aus- gebildeter Fachwart für Obst-und Gartenbau. Seit vielen Jahren betreibt er mit seiner Familie auf 15 Hektar Fläche eine Nebenerwerbslandwirtschaft und Bienenzucht.

Da sich seine Schafherde laufend vergrößerte, mussten Tiere und Gerätschaften an verschiedenen Standorten untergebracht werden. Daher gab es immer wieder Konflikte mit Anwohnern, die sich durch die Tiere belästigt fühlten. Eine Unterbringung außerhalb des Ortes war also dringend vonnöten.

Jetzt sprang Plenum Heckengäu (Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt) in die Bresche. In Anbetracht des großen Beitrags zur Landschaftspflege, vor allem an steilen Hängen, unterstützte die Organisation den Bau einer 15 mal 30 Meter großen Mehrzweckhalle mit einem ansehnlichen Betrag. "Es ist eine tolle Sache, dass wir die Tiere jetzt in der Halle artgerecht unterbringen können", unterstrich Zipperle. Die neue Halle ist aus heimischem Holz gebaut, liegt einige hundert Meter außerhalb von Ottenbronn und fügt sich gut in die Landschaft ein. "Meine Erwartungen sind bei Weitem übertroffen", freute sich Ortsvorsteher Richard Dipper.

Die viele Arbeit im Nebenerwerb der Zipperles ist nur möglich, weil die neunköpfige Familie mit anpackt. Auch um die Nachfolge braucht sich Familienvater Zipperle keine Sorgen zu machen, denn sein ältester Sohn Samuel ist zwar gelernter Mechatroniker, hat jedoch bereits die Ausbildung zum Nebenerwerbslandwirt absolviert. Außerdem stär- ken drei weitere Söhne der Familie tatkräftig den Rücken.