Ernst Repphun, Fachwart für Obst- und Gartenbau informierte bei einem speziellen Kurs über den richtigen Erziehungsschnitt bei Jungbäumen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

18 Teilnehmer erlernen Baumschnitt-Techniken / Richtung in ersten Lebensjahren vorgeben

Von Bettina Bausch

Simmozheim. "Im kleinsten Raum pflanz’ einen Baum und pflege sein, er trägt dir’s ein". Ganz im Sinne dieses sprichwörtlichen Reimes fand in Simmozheim ein ungewöhnlicher Kurs für den besonderen Schnitt bei jungen Obstbäumen statt.

"Die optimale Jahreszeit für Baumschnitte ist im FebruarMärz. Denn im April schwellen die Blatt- und Blütenknospen an", sagt der Simmozheimer Fachwart für Obst- und Gartenbau, Ernst Repphun. Die Knospen säßen dann schon locker am Holz und brächen leicht ab.

Daher solle der Schnitt schon vor dem Knospenschwellen beendet sein. Entsprechend hatte der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Simmozheim am Wochenende einen speziellen Baumschnittkurs angesetzt. Dabei zeigte Naturfreund Repphun bei "Erziehungsschnitten" an Jungbäumchen die richtige Vorgehensweise. 18 interessierte Teilnehmer aus zahlreichen Gemeinden des Kreises hatten sich um den Fachmann versammelt und erfuhren, dass junge Obstbäume ohne gezielten, regelmäßigen Schnitt in den ersten zehn bis zwölf Jahren ihres Wachsens regelrecht verbuschen. Daher ist der Erziehungsschnitt in dieser Zeit besonders wichtig.

Junge Bäumchen als Demonstrationsobjekte standen Repphun jede Menge zur Verfügung. Denn im vergangenen Herbst hatte der Simmozheimer Obst- und Garten- bauverein für sich selbst und viele Interessenten 375 Jungbäume über eine Sammelbestellung sehr günstig eingekauft. "Durch die große Stück- zahl und den Zuschuss der Gemeinde von zehn Euro je Obstbäumchen kam für jeden Bezieher ein Rabatt von 70 Prozent zustande", berichtete OGV-Schriftführer Helmut Schneider. Die meisten Jungbäume seien im Herbst gleich eingepflanzt worden. "Wer damals keine Zeit zum Pflanzen hatte, konnte die Obstbäumchen einschlagen und anhäufen und kann sie jetzt noch bis April einpflanzen", so Schneider.

Repphun war bei seinen beispielhaften Schnitten besonders wichtig, zu zeigen, wie rechtzeitig eine Stammverlängerung und die Bildung von Leitästen eingeleitet werden kann. Daher war bei diesem Kurs der sogenannte Formierungsschnitt angesagt. Mit dem Ziel, dass die Baumkrone nach zehn bis zwölf Jahren einen klaren Aufbau mit drei bis vier Leitästen und einer Stammmitte hat. Repphun zeigte auch eindrucksvoll, wie Leitäste durch entsprechendes Anbinden und Abspreizen bei Jungbäumen in die gewünschte Richtung gebracht werden können.