Der Vereinsvorsitzende Helmut Zeitlhofer (rechts) mit seinen beiden Vorgängern Robert Holzäpfel und Willy Schneider (von links) zwischen den neuen Hochbeeten. Fotos: Raszkowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Garten: Neue Anlage eingeweiht / Besucher überzeugen sich bei Tag der offenen Tür von Pflegeleichtigkeit

Am Tag der offenen Tür des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Simmozheim feierten mehrere Dutzend Gäste die Einweihung der sechs neuen Hochbeete.

Simmozheim. Weiße Stehtischen wurden aufgestellt, darauf kleine Blumen. Dieses Arrangement schmückte die Vereinsfläche zwischen den neuen Hochbeeten für die offizielle Einweihungsfeier. Mit kühlem Most, Säften und kleinen Köstlichkeiten wie Brezel und Gebäck wurden die Besucher begrüßt. Mehr als 30 von ihnen kamen auf das etwa 500 Quadratmeter große Gelände, das in mühevoller Kleinarbeit von den Vereinsmitgliedern gestaltet wurde.

Zündende Idee

Die Idee für die Hochbeete kam der Ehefrau des ehemaligen Vorsitzenden, Elvira Holzäpfel, bei einer Radtour. Sie entdeckte zusammen mit ihrem Mann Robert die Holzkisten, die zur Lagerung von Fliesen verwendet wurden und jetzt als Behälter für die Hochbeete dienen.

Grundsätzlich besteht ein Hochbeet, das eine Weiterentwicklung eines Tunnelbeetes ist, aus drei Schichten. Von unten betrachtet, geht es mit umgedrehten Rasensoden, Strauch- und Baumschnitt los, darüber halb fertiger Kompost mit Staudenresten sowie Laub, und die letzte Schicht bildet Feinkompost zusammen mit Gartenerde.

"Ein Hochbeet braucht wenig Platz, ist leicht zu pflegen, und Gemüse ist aufgrund der besonderen Bauart bestens darin aufgehoben", erklärt der jetzige OGV- Vorsitzende Helmut Zeitlhofer. "Einer der besonderen Vorteile eines derartigen Beetes ist die Bauhöhe. Diese ermöglicht eine rückenschonende Arbeitsweise", erklärt der gebürtige Österreicher.

Schnecken chancenlos

Die Holzkisten, die der Verein kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen hat, wurden zudem mit umgeknickten Metallkanten ummantelt, um mögliche Schädlinge wie Schnecken von den Pflanzen abzuhalten. Die Kisten sind nach unten offen und mit einem feinmaschigen Drahtnetz gegen Nagetiere geschützt.

Neben einem kleinen Gewächshaus, schmücken Stachelbeeren, Gurken, Paprika, Peperoni, Wirsing und Kohlrabi sowie ein Erdbeerfass das Areal. "Für mich war es damals wichtig, dass auch Gartenangebote dazukommen und nicht nur Obst", so der Vorgänger von Zeitlhofer, Robert Holzäpfel, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Auch der künftige Simmozheimer Bürgermeister Stefan Feigl war von der Vereinsarbeit sichtlich angetan: "Es ist alles mit sehr viel Liebe und Herzblut gestaltet worden. Ein derartiges Engagement ist Gold wert, und es verschönert unsere Gemeinde noch zusätzlich".

Der 1935 entstandene Verein zählt mittlerweile 145 Mitglieder und wurde zur Förderung des landwirtschaftlichen Obstbaums gegründet. Damals spielte er in den Hausgärten und in der Feldflur für die Bevölkerung eine bedeutende Rolle. So entstanden allmählich die Streuobstwiesen, die auch heute noch die Region prägen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden nur noch wenige Aktionen statt. Schließlich wurde der Verein reaktiviert. So setzt sich der OGV seitdem für die Erhaltung der Streuobstwiesen sowie für die Verschönerung von Haus sowie Kleingärten mit Beeren und Ziersträuchern ein.

Eine besondere Aufgabe sieht der OGV darin, durch Beratung und Unterweisung in Theorie und Praxis sowie in einem Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern sich gegenseitig zu helfen. Er bietet zum Beispiel durch Fachwarte Schnittunterweisungen für ordnungsgemäße Pflege der Bäume und Sträucher an. Des Weiteren nimmt der Verein an kulturellen Veranstaltungen der Region sowie der Gemeinde teil.

Weitere Informationen: www.simmozheim.de/de/Unser-Flegga/Vereine