Die Mitglieder des Simmozheimer Seniorentreffs sind im Laufe der Jahre zu einer starken Gemeinschaft zusammengewachsen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Simmozheimer Rentnergruppe bildet eingeschworene Gemeinschaft

Simmozheim. "Oh Simmozheim, du schöner Ort, am Fuß des Geißberges gelegen", singt eine Gruppe Simmozheimer Senioren. Die Männer des Rentnertreffs, die wöchentlich im "Lamm" zusammenkommen, lieben ihr Heimatlied. "Wir treffen uns seit 22 Jahren und sind zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden", sagt Willy Schneider, die Seele des Rentnertreffs.

Immer gutes Essen

Angefangen habe alles damit, dass er mit anderen Frührentnern die Wege auf dem Friedhof restaurierte. Als Dank gab es von der Gemeinde ein Vesper. Dabei kam die Idee auf, sich regelmäßig zu treffen. Schneider nahm die Angelegenheit in die Hand und lud donnerstags ab 15 Uhr zu einem geselligen Treffen ein.

Schnell kristallisierte sich ein Programm heraus. Bei den Begegnungen wird bis heute gesungen. Dazu hat Schneider ein Liederbuch mit 111 beliebten Titeln zusammengestellt. In der umfangreichen Sammlung fehlt auch das Simmozheimer Heimatlied nicht.

Einen wesentlichen Teil der Zeit verbringen die Senioren im zweiten Teil der Veranstaltung mit gutem Essen. Danach gibt es Zeit für Geselligkeit. Da die Senioren auch eifrig die Tageszeitung lesen, wird gerne über aktuelle politische Themen und das Neueste im Ort diskutiert. Dabei wird nicht nur geschwätzt, sondern manchmal auch heftig gestritten, wie zum Beispiel derzeit über die geplante Hermann-Hesse-Bahn. "Aber das vergessen wir dann auch ganz schnell wieder", sagt Alfred Hauser schmunzelnd.

Die Senioren halten große Stücke von der einzigen Frau in ihrer Mitte. Das ist in ihrem Stammlokal Wirtin Zara Barotta. "Das sind alle meine Jungs", meint sie lachend in vertrautem Ton. Robert Laich fügt hinzu: "Was wäre wohl, wenn wir Frau Barotta nicht hätten?" Die Wirtin weiß genau, was die geselligen Herren gerne essen. Gerauchte Bratwürste, Ochsenmaulsalat, panierte Schnitzel, Pizzen sowie Linsen und Spätzle sind die Renner, wenn immer donnerstags 25 bis 30 Senioren den Gastraum füllen.

Schneider hat im Laufe der Jahre immer wieder neue Ausflugsziele ausgesucht. Gemeinsam Erlebtes schweißt zusammen. Doch bleibt die Gruppe nicht homogen, sondern verändert sich immer wieder. Inzwischen sind viele Mitglieder der ersten Stunde gestorben und jüngere Männer nachgerückt. Das Andenken an die Ehemaligen wird in der Gemeinschaft hoch gehalten. Damit diese nicht in Vergessenheit geraten, hat Schneider Fotos der einstigen und jetzigen Gruppenmitglieder zusammengestellt und in laminierter Form jedem der Senioren geschenkt.