Iris Flexer (links) und Uschi Choma stellen im Simmozheimer Kunsthäusle ihre neuen Bilder und Objekte aus. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Uschi Choma und Iris Flexer zeigen ihre Werke im Kunsthäusle / Unterschiedlichkeit wirkt anziehend

Von Bettina Bausch

Simmozheim. Es hat sich mittlerweile herumgesprochen: Die Ausstellungen im Simmozheimer Kunsthäusle sind immer einen Besuch wert. Die Galerie und Werkstatt von Silvia Ketterer platzte bei der jüngsten Vernissage am Freitagabend auch aus allen Nähten. Es waren so viele kunstliebende Menschen gekommen, dass sich lange Schlangen bildeten.

Sicher machte das ungewöhnliche Motto der Ausstellung "Winterweiß und Aschengrau" neugierig. Dazu kommen die unterschiedlichen Arbeiten der Künstlerinnen aus ungewohnten Genres, die anziehend wirken und gerade wegen ihrer Verschiedenheit ein besonderes Kunsterlebnis versprechen.

Die Malerin Uschi Choma aus Leonberg zeigt Arbeiten aus ihrem neuen Zyklus "Spu- ren". "Seit 2006 hat sich die Künstlerin farblich immer mehr zurückgenommen. Seitdem entstehen ihre Werke ausschließlich in Grau, Schwarz, Weiß und Beigetönen", erläuterte die Kunstkennerin Ursula Maurer-Jansen bei der Ausstellungseröffnung. Choma verbindet in ihren Bildern immer wieder Erdfarben mit Tusche und Asche. Nur ganz selten wird ein wenig Blau und Rot eingestreut. Die Malerin verwendet eher leise Farben und arbeitet mit einer ungewöhnlichen Technik. Asche wird zerrieben und in die Farbe gestreut. Dadurch entsteht eine etwas raue Oberfläche, die an Sandstein erinnert. In die Fläche werden Linien hineingekratzt, die dann mit Kohle und Farben noch deutlicher markiert werden.

Asche steht bei der lebenserfahrenen Künstlerin für Vergänglichkeit. "Uschi Choma hat ihren ganz eigenen Stil gefunden. Vor der weißen Leinwand geschieht alles von selbst: Farben, Formen, Gefühle und Gedanken verbinden sich", so Maurer-Jansen.

Die in Stuttgart und Tübingen arbeitende Künstlerin Iris Flexer zeigt in Simmozheim beeindruckende Papierkunst. Sie stellt das Papier selbst her. Der Umgang mit diesem Material ist vielfältig. "Ich schneide, reiße, klebe, schreddere, nähe, falte, färbe und füge Teile zusammen", erklärt sie ihre Arbeitsweise.

Im Kunsthäusle zeigt Flexer vorwiegend dreidimensionale Arbeiten. Es sind ungewöhnliche Buchobjekte, aus Papiermasse gegossene Schalen und größere Gefäße. Außerdem gibt es fantasievolle, von der Natur inspirierte Kunstobjekte zu sehen. Durch die geschickte Kombination und verwandte Farbgebung der so unterschiedlichen künstlerischen Werke ist es den Aus- stellern gelungen, eine Verbindung zwischen den Kunstwerken zu schaffen.

"Auch ohne winterweiße Umgebung entfaltet die Ausstellung für mich einen geradezu märchenhaften Zau- ber", freute sich Galeristin Silvia Ketterer. Damit beschreibt sie treffend die zu vielerlei Assoziationen anregende Atmosphäre, die durch die Kunstwerke und das geschickte Arrangement der Ausstellungsstücke im Atelier deutlich zu spüren ist.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist bis 27. März freitags von 10 -19 Uhr oder nach Vereinbarung (Telefon 07033/4 06 64 43) zu sehen.