Simmozheimer Frauen engagierten sich (auch in diesem Jahr wieder) mit viel Herzblut für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton". Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfsaktion: Simmozheimer Frauen engagieren sich

Simmozheim. "Wir haben in diesem Jahr einen Rekord aufgestellt und die Tausendermarke deutlich überschritten", sagt Sigrid Beck nicht ohne Stolz. Sage und schreibe 1170 Päckchen für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" sind in diesem Jahr zusammengekommen.

Die richtigen Artikel

Im Untergeschosse des evangelischen Gemeindehauses herrscht in diesen Tagen Hochbetrieb. Etliche Frauen sind dabei, die angekommenen Päckchen daraufhin durchzusehen, ob sich die richtigen Artikel darin befinden.

Dann werden die mit Kleidung, Hygieneartikeln, Süßigkeiten sowie Spielzeug gefüllten Schuhschachteln in Umzugskartons gepackt und für den Abtransport vorbereitet.

"Eine Spedition aus Renningen holt die Kartons ab und bringt sie zu einem großen Sammellager. Von dort werden sie in große Lkw geladen und in osteuropäische Länder wie Rumänien, Bulgarien, die Slowakei oder nach Bulgarien gebracht. Ein Team von ›Geschenke der Hoffnung‹ verteilt die Päckchen vor Ort an die Kinder." Beck freut sich, dass auf diese Weise bedürftige Jungen und Mädchen im Alter zwischen zwei und 14 Jahren ein Weihnachtsgeschenk bekommen, vielleicht sogar das erste Geschenk im Leben überhaupt. Bis Donnerstagabend um 18 Uhr habe die Frauen nahezu täglich viele Stunden ehrenamtlich gearbeitet.

 "17 Frauen waren in diesem Jahr engagiert mit dabei, um die vielen Päckchen durchzusehen und transportfähig zu machen", freut sich Beck. Ohne die vielen Sponsoren und privaten Spender, die mit Geld sowie Sachspenden geholfen haben, wäre so ein großes Projekt gar nicht möglich. "Den Spendern würden wir auch gerne auf diesem Wege herzlichen Dank sagen", unterstreicht Beck.

Durchaus umstritten

Die Simmozheimer Sammelstelle, zu der auch gefüllte Schuhkartons aus umliegenden Orten gebracht werden, besteht inzwischen seit 14 Jahren. "Ab und zu ist es schon einmal vorgekommen, dass ein Brief von einem Empfängerkind bei uns ankam. Dazu muss man allerdings einen Gruß mit seiner Adresse ins Päckchen legen", so die Sammelstellenleiterin.

Beck macht aber auch darauf aufmerksam, dass die Schuhkarton-Aktion des Vereins "Geschenke der Hoffnung" durchaus umstritten sei. So seien vor kurzem sämtliche Schulen der Umgebung in Mails aufgefordert worden, bei der Aktion "Weihnachten im Schulkarton" nicht mitzumachen.

Begründung: Dahinter stehe eine fundamentalistische christliche Gruppe aus den USA, die die Päckchen als Türöffner für ihre Missionierungsabsichten benütze.

"Tatsache ist, dass die Kinder von Kirchengemeinden eingeladen werden und ihnen dann auch selbstverständlich die Weihnachtsgeschichte und andere biblische Geschichten erzählt würden. "Aber das ist doch auch der Auftrag einer jeden Kirche", fügt sie hinzu.