Für Kinder und Anfänger sind die 230 und 250 Meter langen Skihänge in Simmersfeld ideal. Foto: Köncke

Jetzt sind alle drei Skilifte in Betrieb. Betreiber atmet auf. Loipennetz ist fast 40 Kilometer lang.

Simmersfeld - Weiße Pracht im Wintersportort Simmersfeld: Alle drei Skilifte sind in Betrieb, die Langlaufloipen gespurt und die 250 Meter lange Rodelbahn gewalzt.

"Endlich" atmet Skiliftbetreiber Heinz Gossenberger auf. Eigentlich hatte er gehofft, dass Frau Holle ihr Bett schon vor Weihnachten kräftig durchschüttelt. Unzufrieden ist der 79-Jährige trotzdem nicht. Seit einer Woche herrscht an allen drei Liften von morgens bis in die Nacht hinein Hochbetrieb. Und die aktuelle Schneehöhe von 40 Zentimetern verheißt, dass man noch wochenlang Abfahrtsbretter anschnallen kann. Zwei Anlagen sind besonders familienfreundlich. Lift I (das Auto am Büttnerhaus abstellen) ist 230 Meter lang, hat einen Höhenunterschied von 30 Metern und kann in der Stunde bis zu 500 Personen befördern. Lift II beginnt hinter dem Gasthaus "Sonne" ist 20 Meter länger und eignet sich auch gut für Snowboarder.

Wer einen 550 Meter langen Hang bevorzugt, sollte den ausgeschilderten Skilift III am Waldrand ansteuern und seinen fahrbaren Untersatz auf der Ebene vor der Imbisshütte parken. Der Höhenunterschied bis zum Ziel beträgt 80 Meter, der Elektromotor ist in der Lage, stündlich 1000 Wintersportler zu befördern.

Die Pisten werden nach Auskunft von Gossenberger jeden Morgen mit einem Bully präpariert, wenn in der Nacht mehr als fünf Zentimeter Neuschnee gefallen sind. In den Schulferien laufen alle drei Lifte ab 9 Uhr, die beiden kürzeren bis um 17.30 Uhr, der dritte bis um 22 Uhr – ab 17.30 Uhr wird das Flutlicht eingeschaltet. Im Einsatz sind nach Angaben des Liftbetreibers bis zu 25 Helfer, darunter seine Frau und zwei Töchter, die an der Kasse sitzen und die Skifahrer am Lift III mit Speisen, warmen und kalten Getränken versorgen.

Jeden Morgen um 7 Uhr schickt Gossenberger 35 Faxe mit aktuellen Daten an Rundfunkstationen, den ADAC und die Printpresse. Danach fährt er meistens von seinem Heimatort Eisingen bei Pforzheim nach Simmersfeld und schaltet sich in den laufenden Betrieb ein. Früher hat er die Anlage mit einem Kompagnon gemanagt, seit 13 Jahren ist er allein verantwortlich.

Größere Investitionen habe er in letzter Zeit nicht tätigen müssen, ist der 79-Jährige dankbar, trotzdem fielen Fixkosten an für die TÜV-Abnahme, die Versicherungsprämie, die Wartung der Anlagen, den Auf- und Abbau der beiden kleinen Lifte, die sich besonders für Anfänger und Kinder eignen und für die Entlohnung von Rentnern, Jugendlichen und Schülern. Um finanziell über die Runden zu kommen und einen ordentlichen Gewinn zu erwirtschaften "müssen die Lifte 50 Tage in Betrieb sein", hat er nachgerechnet. Deshalb sollte es weiter kräftig schneien.

Wer im Wintersportort lieber auf Langlaufskiern steht, hat dazu ebenfalls Gelegenheit. Das Loipennetz der Gemeinde Simmersfeld umfasst 39,5 Kilometer, davon 37,5 Kilometer auf klassischen Pisten. Eine acht Kilometer lange Loipe führt von Simmersfeld nach Fünfbronn (Start ist im Gewerbegebiet Interkom), eine Rundstrecke wurde in Aichhalden-Oberweiler und in Fünfbronn gespurt. Für Eltern mit kleinen Kindern bietet sich die 250 Meter lange Rodelbahn zwischen den Skiliften I und II an.