Umrahmt wurde die Verabschiedung von Rektor Ulrich Schubert unter anderem von Drittklässlern mit einem Lied. Fotos: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Feierstunde: Albblickschule Simmersfeld gibt scheidendem Schulleiter nicht nur gute Wünsche mit auf den Weg

Der Spagat hat ein Ende: Ab sofort ist Ulrich Schubert nicht mehr Rektor der Albblickschule Simmersfeld, sondern nur noch Leiter der Zellerschule Nagold. Der Abschied fiel dem 49-Jährigen erkennbar schwer.

Simmersfeld. Konrektor Matthias Wagner blätterte in einem imaginären Buch mit vielen Einträgen aus dem Schulalltag. Dass der Chef in Simmersfeld "spannende und erfolgreiche Jahre" erlebte, lange Zeit mit dem Auto von Pforzheim nach Simmersfeld pendelte, bis er dort ein Haus baute, dass er dem Kollegium "stets den Rücken stärkte", ihn der Kampf um den Erhalt des Schulstandorts Simmersfeld zermürbte, er aber "die Neuner" unbedingt bis zum Schluss begleiten wollte, das alles habe man darin lesen können. Für die Aufgabe in Nagold wünschte Wagner "Kraft und gute Nerven".

Die beiden Elternbeiratsvorsitzenden Katja Mutschler und Melanie Schmidt hatten ihren Abschied in ein Gedicht mit der Überschrift "Schubert" verpackt. Bürgermeister Jochen Stoll erinnerte an viele hervorragende Schulabschlüsse der vergangenen Jahre, was hochmotivierten Lehrkräften zu verdanken sei. Kritik übte er an der staatlichen Bildungspolitik mit vielen ideologisch gefärbten Reformen. Dass die Albblickschule eine "offene Bürgerschule" ist, habe man zum großen Teil Ulrich Schubert zu verdanken.

Mit seiner Meinung hielt auch Pfarrer und Religionslehrer Alexander Schweizer nicht hinter dem Berg. Dass die Hauptschule Simmersfeld der Vergangenheit angehört "und der Lotse von Bord geht", stimmt ihn traurig. Mit der Schließung werde der Jugend kein guter Dienst erwiesen, auch deshalb, weil dort "sehr gute Arbeit geleistet wurde und wird". Für die neue Tätigkeit wünschte Schweizer dem ausgeschiedenen Rektor alles Gute.

20 Jahre Pädagoge in Simmersfeld, die letzten 13 als Rektor: bei seiner Abschiedsrede kämpfte Ulrich Schubert mit den Tränen. Gefreut hat er sich bei der Feierstunde über Geschenke, besonders über eine Bank mit einer Auflage, in der sich alle Albblickschüler verewigt hab. Im Gegenzug bekam jeder von ihnen ein Eis spendiert.

Die Albblickschule besuchen nach der gestrigen Verabschiedung von 15 Neunern noch 101 Grundschüler. Unterrichtet werden sie in fünf Klassen von sieben Lehrern und zwei Pfarrern.