Wie auf Seife: Das Regenwetter und die nasse Fahrbahn verlangten Zoran Radulovic volle Konzentration beim Fahren ab. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gelungenes Comeback: Zoran Radulovic  beim 6-Stunden-Rennen am Nürburgring den zweiten Platz.

Zoran Radulovic hat den Härtetest bestanden: Fünf Monate nach seinem schweren Motorradunfall fuhr er unter widrigen Witterungsbedingungen mit dem Team Leutheuser beim 6-Stunden-Rennen am Nürburgring auf den zweiten Platz im Toyota GT 86 Cup. Gezeichnet von der körperlichen und mentalen Anstrengung in den letzten Runden, die er auf Slicks bei Regen fahren musste, nahm er die Glückwünsche seiner drei Mitfahrer entgegen.

"Das hat wieder richtig Spaß gemacht", reckte Radulovic nach dem Rennen trotzdem den Daumen nach oben. Ein unbekanntes Auto, ein neues Team und wechselnde Witterungsbedingungen. Aber der Tuningexperte brauchte nur sieben Runden im Training, um sich und seine Mitfahrer von seinem Können zu überzeugen. Der Dank: Der Teamchef teilte ihn bei seinem ersten Rennen für dieses Team für den längsten und entscheidenden Schlussturn ein. "Das ist in der Situation ein großer Vertrauensbeweis", war sich der Besenfelder bewusst. Das Team war vor dem Rennen in der Gesamtwertung auf Platz drei mit geringem Abstand zum Führenden platziert.

Die Wetterkapriolen in der Eifel ließen aber jede Rennstrategie und Rechenspiele im wahrsten Sinn des Wortes im Regen stehen. Just als Radulovic das Steuer von Martin Tschornia auf Platz drei übernahm, wechselten regenüberflutete Abschnitte mit wenigen trockenen Passagen ab. Slicks oder Regenreifen?

Das Team zog Regenreifen auf. Kaum hatte der Simmerfelder die Grand-Prix-Strecke Richtung Nordschleife verlassen, trocknete die Strecke ab. Nach zwei Runden steuerte Radulovic entnervt die Box an und ließ die abgefahrenen Regenreifen gegen profillose Slicks tauschen.

Doch Petrus meinte es an diesem Tag nicht gut mit dem Team. Heftiger Regen und Sturzbäche, die quer über die Fahrbahn liefen, verlangten Radulovic nun alles ab. Er musste weiterfahren, das Team hatte keinen weiteren Satz Regenreifen vorbereitet. Auf Slicks galt es nun, das Auto nahe am Limit zu bewegen, da der Nächstplatzierte mit Regenreifen aufholte, aber doch nicht auf der letzten Rille zu fahren, um nicht mit einem Ausritt ins Grüne den zweiten Platz und die Meisterschaftsambitionen zu zerstören. "Das war extrem", sagte Radulovic nach dem Rennen.