Fachleute wollen über Nahwärme informieren

Von Manfred Köncke Simmersfeld. Fachleute halten den Anschluss Simmersfelds an ein Nahwärmenetz für sinnvoll. Ob sich das bei einer notwendigen Anschlussquote von 70 Prozent verwirklichen lässt, wurde im Gemeinderat bezweifelt – zumal es keine Großverbraucher gibt.Zweimal hat die Gemeinde bisher vergeblich versucht, ins Landessanierungsprogramm aufgenommen zu werden. Bessere Chancen erhofft man sich, wenn ein schlüssiges Konzept vorgelegt werden kann. Mit den erforderlichen Untersuchungen wurde die Kommunalentwicklung (KE) in Stuttgart beauftragt. Ein Mitarbeiter das Ingenieurbüros Schuler aus Bietigheim-Bissingen erläuterte im Gemeinderat die technischen Voraussetzungen und beantwortete die Frage, ob sich die Nahwärmeversorgung auch wirtschaftlich rechnet.

Nicht jeder im Gremium glaubt angenügend Interesse

Bertram Roth von der KE berichtete, dass im Simmersfelder Kernort 148 Fragebögen verschickt worden seien mit Nachfragen über das Alter und den Zustand von Gebäuden, die Heizungsart und ob grundsätzliches Interesse an einer umweltfreundlichen Energieform bestehe. Beim Rücklauf hätten sich 25 Prozent der Befragten für die Nahwärmeversorgung ausgesprochen und 50 Prozent "könnten es sich vorstellen". Auch deshalb, weil die Hälfte der bestehenden Heizungsanlagen älter als 20 Jahre sind und die Kessel aufgrund staatlicher Verordnungen langfristig ausgetauscht werden müssten.

Claus Schmidt vom Büro Schuler aus Bietigheim-Bissingen erinnerte daran, dass aufgrund gesetzlicher Vorgaben der Anteil der regenerativen Energie erhöht werden müsse, um den Ausstoß des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid zu reduzieren. Der Ingenieur hält es aufgrund von Erfahrungen aus anderen Gemeinden für denkbar, dass sich in einem ausgewählten Versorgungsgebiet von Simmersfeld 70 Prozent der Hausbesitzer für die Nahwärmeversorgung aussprechen. Sie sei nicht nur umweltschonend, sondern wegen gestiegener Heizölpreise auch langfristig wirtschaftlich.

Das Konzept wollen die beiden Fachleute bei einer Bürger- und Informationsversammlung am Mittwoch, 9. April, im Sitzungssaal des Simmersfelder Rathauses vorstellen. Bürgermeister Jochen Stoll hofft auf viele Interessierte.