Philipp Schwab ist der beste Mechatroniker für Land- und Baumaschinen im Land. Foto: Kaufmann

Simmersfelder ist Landessieger. Er hat seine Leidenschaft für Maschinen und Motoren zum Beruf gemacht.

Simmersfeld - Erst Landessieger, dann Bundessieger: Philipp Schwab setzte sich bei Leistungswettbewerben gegen seine Konkurrenten durch – und ist der beste Mechatroniker für Land- und Baumaschinen. Die Technik begeisterte ihn schon als Kind.

"Klar, der Druck ist immer da", sagt Philipp Schwab, "aber man muss relaxt bleiben und sich einfach nicht zu sehr auf den Sieg fixieren". Den Moment des Sieges wird er dennoch nie vergessen. Beim "Leistungswettbewerb der deutschen Handwerkskammern" hat er sich durchgesetzt, er ist der Erste unter den jungen Land- und Baumaschinenmechatronikern in Baden-Württemberg.

"Ich bin auf alle Fälle stolz"

Der Wettbewerb in Kirchheim/Teck war wie ein Hindernisparcours: Schwab löste Aufgaben an zehn Stationen, für die er jeweils nur eine halbe Stunde Zeit hatte. "Da muss man sich schon anstrengen und überlegen, was man tut", blickt er zurück. Jeder Handgriff musste sitzen.

Für die Jury kam es nämlich nicht nur auf die Zeit an, sondern auch auf die Art, wie die Teilnehmer mit den Werkzeugen umgingen und wie sie eine Aufgabe lösten. "Es zählt nicht nur das Ergebnis", berichtet Schwab. Seiner Ansicht nach sei aber auch "alles machbar" gewesen.

"Ich bin auf alle Fälle stolz", sagt der Landessieger. Der Reiz am Wettbewerb liegt für ihn darin, "sich mit anderen zu messen". Als Sieger des Landeswettbewerbs der acht Handwerkskammern in Baden-Württemberg hatte er sich für die Teilnahme am Bundeswettbewerb in Landshut qualifiziert. Wieder konnte er stolz auf sich sein: Er ist dritter Bundessieger geworden.

Die Begeisterung für Technik ist ihm in die Wiege gelegt: "Mein Onkel war Automechaniker, da habe ich immer gerne zugeschaut, und bei meinem Opa bin ich auf dem Traktor mitgefahren", erinnert er sich. Die Kindheitserlebnisse sind ihm im Gedächtnis geblieben.

Angefangen hat er mit einem einfachen Radio: Als Bub hat er es schlicht "auseinandergebaut". Doch mit dem Alter sind auch die Geräte größer geworden. Das Radio hat er bald gegen einen Rasenmäher getauscht und den Rasenmäher bald gegen den deutlich größeren Schlepper. "Den habe ich lackiert, eine Seilwinde, neue Lichter und einen Schneepflug angebaut". Für Maschinen, Motoren und Zahnräder begeistert er sich bis heute.

Deshalb war für ihn klar: Nach dem Hauptschulabschluss möchte er eine Ausbildung zum Mechatroniker für Land- und Baumaschinen absolvieren. Das tat er bei der BayWa AG in Eutingen. Als einer der Besten seines Fachs hat er sie im Februar dieses Jahres abgeschlossen. Seither repariert er hauptberuflich beschädigte Traktoren. Mit diesem Beruf geht für ihn "ein Traum in Erfüllung", sagt Schwab.

Bei einem Land- und Baumaschinenhersteller möchte er aber nicht arbeiten: "Da gibt es nur neue Produkte". Ihn reizt es vielmehr, alte, gebrauchte Sachen "wieder zum Laufen zu bringen". Das "motiviert und ist jedes Mal ein Erfolgserlebnis". Außerdem erschaffe er etwas, das er hinterher auch anfassen könne.

Und ganz wichtig für ihn: "Man muss ständig einen neuen Weg suchen und kann nicht immer standardmäßig vorgehen."

Philipp Schwab ist glücklich mit seinem Traumberuf in der Traktorenwerkstatt. Noch ein wenig Berufserfahrung, meint er, dann möchte er Meister werden.