Der alte Teil des Büttnerhauses wurde abgerissen und neu gebaut. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Evangelisches Gemeindehaus in Simmersfeld ist fertiggestellt / Einweihung erfolgt am 13. September

Von Manfred Köncke

Simmersfeld. Das Büttnerhaus in Simmersfeld erstrahlt nach Abschluss der Bauarbeiten in neuem Glanz. Die Einweihung findet am Sonntag, 13. September, mit einem Festgottesdienst, Grußworten und musikalischer Umrahmung statt. Die Predigt hält Pfarrer Alexander Schweizer.

Im sogenannten "Alten Heim" des evangelischen Gemeindehauses traten immer mehr Mängel zutage. Die Holzfenster waren undicht, die Toiletten nicht mehr zeitgemäß und das Behinderten-WC konnte man nur über ein paar Stufen erreichen. Bei starkem Regen tropfte es durch das undichte Dach. Außerdem hatten Holzwürmer hinter der Tapete ganze Arbeit geleistet.

Maßnahmen zur Wärmedämmung erwiesen sich als schwierig, weil die Barriere zwischen dem alten und dem neuen Trakt dadurch noch vergrößert worden wäre.

Was tun? Architekt Michael Pfeifle aus Altensteig wurde beauftragt, den Umfang notwendiger Sanierungsmaßnahmen zu ermitteln. Schnell stellte sich heraus, dass eine Instandsetzung immense Kosten verursachen würde. Als im Januar 2011 an drei Nahtstellen des Büttnerhauses große Mengen Wasser einbrachen, fiel die endgültige Entscheidung, das alte Heim abzureißen und neu zu bauen. Errechnet wurden Aufwendungen von knapp 500 000 Euro. Das Raumprogramm – mit einer geringen Vergrößerung der bisherigen Grundfläche – wurde dem Oberkirchenrat mit der Bitte um Zuschussgewährung vorgelegt.

Die oberste Kircheninstanz in Württemberg hegte Zweifel, ob die evangelische Gemeinde das finanziell stemmen kann und lehnte das Baugesuch ab. Ein neu gegründeter Bauausschuss überarbeitete die Planung und kam auf 471 000 Euro. Der Oberkirchenrat erklärte sich nach einigem Hin und Her letztendlich bereit, einen Zuschuss von 100 000 Euro aus dem Ausgleichsstock zu gewähren.

Die Kirchengemeinde vor Ort griff auf vorhandene Rücklagen zurück und freute sich über eingegangene Spenden, die bürgerliche Gemeinde stellte 60 000 Euro in Aussicht, der Kirchenbezirk steuerte sein Scherflein bei und die "Aktion Mensch" bewilligte wegen der Herstellung eines barrierefreien Zugangs 18 900 Euro. Außerdem wurden 28 000 Euro eingespart, weil Fachleute vor Ort die Planungsleistungen übernahmen. Nach der neuesten Hochrechnung fehlen zur Gesamtsumme noch 45 000 Euro. Pfarrer Schweizer ist zuversichtlich, "dass wir den Betrag auch noch aufbringen". Froh und dankbar ist er über die Zahl von 104 Helfern mit 6000 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden.

Im Juni vergangenen Jahres wurde der alte Teil des Büttnerhauses abgerissen und neu gebaut. Unter anderem wurden unter Mitarbeit ehrenamtlicher Helfer Wände gedämmt, mit Schallschutzplatten versehen und neu gestrichen, hochwertige Fenster eingebaut, mehrere Kilometer elektrische Leitungen verlegt, Beleuchtungskörper installiert, Bodenbeläge verlegt, im Treppenhaus ein neues Geländer angebracht, der Haupteingang geräumiger und durch große Glasflächen lichtdurchflutet gestaltet. Im Untergeschoss – dort befinden sich zwei Jugendräume, die Teeküche und ein Hobbyraum – mussten aus Brandschutzgründen zwei Türen versetzt beziehungsweise neu eingebaut werden.

Das Kernstück ist der 70 Quadratmeter (vorher waren es 50 Quadratmeter) große Rudolf Büttner-Saal. Bei Großveranstaltungen kann eine Trennwand zur Seite geschoben werden, damit besteht ein Zugang zum bestehenden Anna-Steeb-Saal. Die Außenanlagen sind größtenteils fertig. Die geteerten Hof- und Parkplätze können durch einen Übergang jetzt auch von Beerdigungsbesuchern auf dem nebenan gelegenen Friedhof benutzt werden.

Das Richtfest wurde am 26. September gefeiert. In seiner Ansprache ging Pfarrer Schweizer auf die Geschichte des evangelischen Gemeindehauses ein. Im Jahr 1948 kam Rudolf Büttner nach Simmersfeld und gründete den CVJM. Die Zusammenkünfte fanden zunächst in privaten Räumen statt. Weil immer mehr christliche Kreise entstanden, wurde 1959 mit dem Bau des "Alten Heims" in der Winterhalde begonnen und 1967 der Anbau eingeweiht.