Reformationsjahr: Im Simmersfelder Büttner-Haus sind zahlreiche Exponate zum Thema zu sehen

Die amerikanische Luther-Ausstellung "Here I stand" macht Station in Simmersfeld. Zur Eröffnung fanden sich zahlreiche Interessierte im Büttner-Haus ein.

Simmersfeld. "Hier stehe ich, ich kann nicht anders" soll Martin Luther 1521 auf dem Reichstag in Worms gesagt, seine Glaubenslehre verteidigt und fundamentale Kritik an der Papstkirche geübt haben. Seine 95 Thesen stellten die mittelalterliche Gesellschaftsordnung in Frage. In der amerikanischen Wanderausstellung "Here I stand" wird diese Epoche mit Postern und aufschlussreichen Begleittexten in sieben Kapiteln lebendig.

Zur Eröffnung in Simmersfeld fanden sich zahlreiche interessierte Besucher im Büttner-H ein. Pfarrer Alexander Schweizer und ein engagiertes Team hatten die Ausstellung in drei Räumen mit Exponaten bereichert. Auf den Tischen lagen Biografien über den Reformator, standen Flaschen mit Lutherbier und Lutherwein, in Truhen stieß man auf gerollte Ablassbriefe und "Goldtaler", am Ständer hing eine Mönchskutte; wer wollte, konnte seinen Kopf durch eine Stellage mit dem Abbild des Reformators stecken und sich in dieser Pose fotografieren lassen.

Bestaunt wurde der Originalnachdruck einer Bibel aus dem Jahr 1662. Die Besucher erfuhren, dass die Heilige Schrift inzwischen in 2650 Sprachen und Dialekten übersetzt worden ist und einer der ersten gedruckten Bücher die Gutenberg-Bibel aus dem Jahr 1454 war, an der 30 Männer drei Jahre lang gearbeitet haben sollen und die soviel kostete wie vier Jahresgehälter eines mittleren Beamten.

Zur Vernissage hatte Schweizer als "Special Guest" den Altensteiger Pfarrer Klaus-Peter Lüdke eingeladen, der in Kleidung und Sprache der damaligen Zeit das Leben und Wirken eines kirchlichen Erneuerers lebendig werden ließ, der auf dem Reichstag in Worms erklärt habe, "dass mein Gewissen in Gottes Wort gefangen seiete".

Nach der Eröffnung, die vom Trio Jörg Pfeifle (Trompete), David Sinn (Schlagzeug) und Daniela Waidelich (Klavier) musikalisch umrahmt wurde, konnte man beim Rundgang durch drei Räume des Büttner-Hauses in die Welt des Mittelalters eintauchen und hatte zusätzlich die Möglichkeit, den jüngsten Luther-Spielfilm anzuschauen.