Das Land will mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge schaffen. (Symbolfoto) Foto: dpa

In Sigmaringen und in Tübingen will das Land mehr Flüchtlinge unterbringen. In Sigmaringen ziehen die Asylbewerber in die Bundeswehrkaserne, in Tübingen soll eine Behelfsunterkunft errichtet werden.

Sigmaringen/Tübingen - In die Bundeswehrkaserne in Sigmaringen sollen ab August wieder Flüchtlinge ziehen. Rund 500 Menschen sollen dort für fast anderthalb Jahre unterkommen. Das Land befinde sich deshalb in Gesprächen mit der Bundeswehr, teilte das Integrationsministerium am Freitag mit. „Wir wollen ab August dort rein“, bestätigte ein Sprecher.

Zudem soll neben dem Landratsamt in Tübingen eine Behelfsunterkunft errichtet werden. „In Frage kommen entweder eine Traglufthalle, eine Leichtbauhalle oder eine Containerlösung“, teilte das Ministerium mit. In der künftigen Bedarfsorientierten Erstaufnahmeeinrichtung sollen 500 bis 600 Flüchtlinge eine Unterkunft finden, die Laufzeit soll auf fünf Jahre beschränkt werden.

Die Sigmaringer Kaserne diente von Mitte Februar bis Ende April als Flüchtlingsunterkunft - die Bundeswehr nutzte das Areal dabei parallel weiter. Im Schnitt lag die Belegungszahl im Februar bei 280, im März bei 188 und im April bei 78 Bewohnern. Die meisten Flüchtlinge kamen aus dem Kosovo.

Derzeit schnellt die Zahl der neuen Flüchtlinge in Baden-Württemberg nach oben. Allein im Juni kamen laut Ministerium knapp 5000 Erstantragsteller in den Südwesten - 37,4 Prozent mehr als im Vormonat. Viele der Unterkünfte platzen aus allen Nähten. Das Land sucht dringend nach leerstehenden Krankenhäusern oder Kasernen.