Der Polizei geht es bei ihren Maßnahmen auch darum, gesetzestreue Asylbewerber zu schützen. Foto: Steinberg

Deutlicher Anstieg von Polizeieinsätzen in Sigmaringer Erstaufnahmestelle. Vor allem Diebstahl und Körperverletzungen.

Sigmaringen - Obwohl die Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Sigmaringen derzeit nur eine Belegungszahl von rund 500 Personen aufweist – im August 2015 lag die Belegung bei rund 2500 –, war gerade in jüngster Zeit ein deutlicher Anstieg von polizeilichen Einsätzen im Zusammenhang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern zu registrieren, wie die Polizei mitteilt.

In der Hauptsache konzentriert sich die Zunahme auf Diebstahls- und Körperverletzungsdelikte sowohl in als auch außerhalb der Unterkunftsgebäude in der Graf-Stauffenberg-Kaserne. Betroffen davon ist zudem die Sigmaringer Innenstadt. Für einen nicht unerheblichen Anteil dieser Straftaten, zu denen sich noch eine Vielzahl von Ordnungsstörungen wie Lärmbelästigungen durch meist Alkoholisierte und Vermüllung gesellt, ist etwa ein gutes Dutzend Tatverdächtiger marokkanischer Abstammung verantwortlich, gegen die sich derzeit die gezielte Ermittlungstätigkeit der Polizei richtet. Bei diesen Flüchtlingen handelt es sich durchweg um junge Männer, die in den Monaten Mai und Juni in die Erstaufnahmeeinrichtung in Sigmaringen verlegt wurden und von denen der Großteil im Frühjahr nach Deutschland eingereist ist, um einen Asylantrag zu stellen.

Aufgrund der Zunahme von Sicherheits- und Ordnungsstörungen hat das Polizeipräsidium Konstanz seit Mitte August deshalb nahezu täglich eine Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums zur Unterstützung in Sigmaringen und damit deutlich die Präsenz erhöht, um Straftaten und Ordnungsstörungen im Zusammenhang mit Asylsuchenden und Flüchtlingen zu begegnen. "Die Polizei wird mit der gebotenen Konsequenz gegen Straftäter vorgehen und niederschwellig Ordnungsstörungen verfolgen", bekräftigt der Leiter des Polizeireviers Sigmaringen, Polizeirat Alexander Canadi.

Im Fokus der Präsenzstreifen liegen vor allem die Orte, an denen sich in den vergangenen Wochen die Straftaten und Ordnungswidrigkeiten gehäuft haben. Die konzertierten Maßnahmen in Abstimmung mit den Behörden und der Leitung der Erstaufnahmestelle zielen auch darauf ab, gesetzestreue Asylbewerber vor entsprechender Diffamierung zu schützen.