Wilfried Melchert ist im Alter von 61 Jahren verstorben. Foto: Familie Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Leidenschaftlicher Koch und begeisterter Sänger / Großes Engagement in Vereinen

Von Stephanie Prutschke

Seewald-Göttelfingen . Völlig überraschend ist Wilfried Melchert am vergangenen Samstag im Alter von 61 Jahren verstorben. Der Vorsitzende des Göttelfinger Männergesangvereins und ehemaliger Sonnenwirt war seit vergangenem Herbst gesundheitlich angeschlagen, mit solch einem Krankheitsverlauf hatte in seinem Umfeld jedoch keiner gerechnet.

Geboren wurde Wilfried Melchert am 7. Juni 1955 in Frankenthal in der Pfalz, wo er mit seinen beiden Schwestern aufwuchs und auch zur Schule ging. Nach seinem Abitur absolvierte er den Grundwehrdienst bei der Bundeswehr, bevor er in Gießen in Hessen ein Lehramtsstudium begann. Nach einigen Semestern fehlte ihm für das Lehramt jedoch die Zukunftsperspektive und so machte er sein Hobby zum Beruf und ließ sich zum Koch ausbilden.

Während der Lehrzeit, im Jahr 1981, heiratete Melchert seine Frau Inge mit der er fortan im gemeinsamen Eigenheim in Wetterau bei Gießen in Hessen lebte. Um Berufserfahrung zu sammeln, arbeitete der leidenschaftliche Koch nach seinem erfolgreichen Berufsabschluss in verschiedenen Gastronomiebetrieben. Tochter Lisa kam 1984 zur Welt und machte die Familie komplett.

Ein großer Wendepunkt im Leben der Familie war die Verwirklichung der beruflichen Selbstständigkeit, was sie in den Schwarzwald nach Göttelfingen führte. Dort stand das Gasthaus Sonne bereit und wartete auf einen neuen Eigentümer.

Schnell fasste die Familie in der kleinen Ortschaft Fuß und integrierte sich ins Dorfgeschehen. Seit März 1999 sang Melchert im 1. Bass des Göttelfinger Gesangvereins und zählte ab da zu den treuesten Sängern. Sein Engagement brachte ihm im Jahr 2005 den Posten des Schriftführers ein, gefolgt im Jahr 2011 vom Amt des zweiten Vorsitzenden. 2014 wurde Melchert zum Vorsitzenden gewählt.

Aber auch den Sportfreunden Göttelfingen stand der Fußballfreund treu zur Seite, fungierte jahrelang als Platzkassierer und verpasste nahezu kein Heimspiel. Aufgrund des zurückgehenden Geschäfts im Gastronomiebereich hatte sich die Familie bereits im Jahr 2002 entschieden, den Gaststättenbetrieb aufzugeben. Dennoch war Melchert immer gastfreundlich und durch seine fröhliche, gesellige Art und sein ausgeglichenes Wesen bekannt und beliebt. Für ihn und seine Frau war es auch immer wieder schön, die mittlerweile mit ihrem Lebensgefährten in Bremen lebende Tochter Lisa zu besuchen und die dortige Region zu erkunden, denn trotz der räumlichen Distanz war die familiäre Verbindung intensiv.

Die ernsthafte Erkrankung seiner Frau Inge seit einigen Jahren bestimmte ab da den Lebensrhythmus des eigentlich als gesund eingeschätzten Ehemanns. Im vergangenen Herbst gab es allerdings erste Anzeichen einer Erkrankung, der Wilfried Melchert dann für alle überraschend am vergangenen Samstag erlag.

Seine Beerdigung ist am Samstag, 2. Juli, ab 10 Uhr auf dem Friedhof in Göttelfingen.