Die temperamentvollen "Fehlaperlen" zogen alle Register. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Kleinkunst: "Die schrillen Fehlaperlen" bieten in Göttelfingen deftige Unterhaltung

Einen kurzweiligen und eindrucksvollen Comedy-Abend bot das Frauenpower-Quartett "Die schrillen Fehlaperlen" im voll besetzten Göttelfinger Bürgerhaus.

Seewald-Göttelfingen. Mit dem Auftritt der Gruppe "Die schrillen Fehlaperlen" boten die Sportfreunde Göttelfingen als Veranstalter bei dem Comedy-Abend ihren Gästen im Bürgerhaus in Göttelfingen einen unterhaltsamen Kleinkunstabend, bei dem es viel zu sehen und zu hören und noch mehr zu lachen gab.

Unter dem Motto "Liebe, Frust und Leberwurst" servierte das fröhliche Frauenpower-Quartett ein buntes Unterhaltungsprogramm und begeisterte sein Publikum. Mit rund 280 erwartungsvollen Gästen war das Bürgerhaus voll besetzt, als Johnny Ruoss von den Göttelfinger Sportfreunden das Publikum begrüßte und ihm viel Spaß wünschte. Den hatten die meisten Zuschauer auch, denn die temperamentvollen Ladys, die aus Neufra von der schwäbischen Alb angereist waren, erfreuten ihre Gäste mit einem kurzweiligen Bühnenprogramm.

Im Schlepptau hatten sie zwei Quotenmänner mitgebracht, die ihre Lieder mit Begleitmusik am Akkordeon und an der Gitarre ausschmückten und die Umziehphasen überbrückten. Denn die Damengarde hatte ein ganzes Sortiment an Kleidern und Kostümen mitgebracht und schlüpfte immer wieder in andere farbenfrohe Outfits, sodass auch etwas für das Auge geboten wurde.

Mal im Dirndl, mal in noblen Abendroben

Seit 20 Jahres gibt es die Comedy-Gruppe, die ihren Namen von dem kleinen Bächlein "Fehla" bekommen hat, der durch ihre Heimatgemeinde Neufra fließt und deren Hauptanliegen es ist, ihr Publikum einfach gut zu unterhalten. Und "schrille Perlen" sind sie sowieso, zumindest auf der Bühne.

Ihr Erfolgsrezept besteht aus lustigen selbst komponierten Liedern auf Schwäbisch, dazu eine eingängige Musik, bunte Outfits und viel Lebensfreude, Natürlichkeit und Temperament. Mit diesen Zutaten hatten sie ihr Publikum schnell in ihren Bann gezogen. "Die Frauen werden mit jedem Kostüm schöner" versprach "Ferdi" an der Gitarre, der die Ansage übernahm und der während der Umkleidepausen die Gäste mit oftmals deftigen Eigenkompositionen gut unterhielt. Er sang zur Melodie des Elvis-Songs "In the Ghetto" den "Basmati-Reis-Song", der von überforderten Männern handelte, die auf der Suche nach Reis im Supermarkt den Überblick verloren haben. So wurde der Liedtitel kurzerhand abgeändert, zu "Im Netto".

Die "lustigen Weiber" sangen mal im Dirndl, in noblen Abendroben und in nicht mehr ganz zeitgemäßen Kostümen aus den 70-ern samt Hütchen munter drauf los und nahmen dabei oft das vermeintlich starke Geschlecht auf die Schippe.

Aber auch für romantische Liebeslieder war Platz. Die Ladys sangen genussvoll ihr "wurstfreies veganes Wurstlied" "S’Leba isch viel toller, wenn einem au mal was wurscht sei kann" und davon, was eigentlich noch zum Genießen übrig bleibt, "wenn zu viele neischwätzed".

Vier "Erotikvulkane" sortieren Männer aus

Es wurde über "Feisbukk" und "Wart’s app" gelästert und mit weiblichen Reizen nicht gespart. Viel Beifall ernteten die sympathischen "Fehlaperlen" bei ihrem Erfolgshit "Aber mir roichts, wenn I woiß, dass I könnt, wenn I wett", bei dem die Gäste im Bürgerhaus auch begeistert mitklatschten und mitsangen. In Anlehnung an den Schlager "Blue Bayou" unterhielt "Ferdi" das Publikum mit Wortwitz auf Schwäbisch. Das Lied wurde bei ihm dann eine Liebeserklärung an sein Auto und hieß "Subaru".

Die "vier brodelnden Erotikvulkane" sortierten danach in breitem Schwäbisch die Männer aus und sangen froh gelaunt "Da isch heut mal wieder nix dabei". Auch ihre "total komplizierte Verwandtschaft" wurde musikalisch aufs Korn genommen, und "Ferdi" sang die schwäbische Variante des Stones-Klassikers "Angie", die bei ihm dann "Berta" hieß.

Das Publikum hatte viel zu lachen und wollte nach dem offiziellen Programmende noch mehr. Mit stürmischem Beifall überzeugten sie die beschwingte Frauengruppe zu einer Zugabe, in der die Akteurinnen in Sonnenblumenkleidchen und Badetaschen von ihren Urlaubserinnerungen aus Italien erzählten.