Infrastruktur: Dokumente gefunden / Anwälte eingeschaltet

Seewald-Besenfeld (mam). Vieles hängt in Sachen Sanierung der Kniebisstraße in der Schwebe, aber zur Ruhe gekommen ist noch nichts. Inzwischen sind Anwälte eingeschaltet. Der Gemeinderat Seewald hatte Ende Januar beschlossen, den Ausbau der Kniebisstraße zu planen. Diese Kosten müssten dann, anders als bei einer Sanierung, auf die Anlieger umgelegt werden. Dagegen hatte sich Protest geregt und eine Interessengemeinschaft bildete sich (wir berichteten).

Ein Anwohner wandte sich an einen Anwalt. Der beschied ihm, dass sich derzeit juristisch noch nicht viel gegen eine Umlage der Kosten machen ließe, dafür seien die Pläne zu ungenau.

Derweil wurden im alten Rathaus in Urnagold Dokumente über die Straßenbauarbeiten gefunden, die an der Kniebisstraße in den 70er-Jahren vorgenommen wurden. Für diese hätten die Anwohner damals auch nicht zahlen müssen, heißt es seitens der Interessengemeinschaft. Die Gemeinde Seewald hat derweil Fachanwälte damit beauftragt, sich mit der Angelegenheit zu befassen, sagte Kämmerer Jens-Mathias Bächle.

Auf der Suche nach dem Beweis, dass die Kniebisstraße eine historische Straße und die Kosten für die Sanierung damit nicht umlegbar sind, hat ein Anwohner besonders tief gegraben. Historisch wäre die Straße, wenn sie schon vor den 1870er-Jahren weitgehend bebaut war. Doch die Geschichte der Straße reicht laut Hubert Langen bis ins 10. Jahrhundert. Damals hieß die Straße Herdstraße und verband Besenfeld und Urnagold. Die Freudenstädter und die Wildbader Straße habe es damals noch nicht gegeben. Besenfeld sei damals ein sogenanntes Hufendorf gewesen. Das heißt, dass die Höfe an der Straße und dahinter die Wiesen und Äcker lagen. Später trug die Straße den Namen Ortsstraße, bis sie ihre jetzige Bezeichnung erhielt.