Veranstaltung zählt zu den größten dieser Art / 191 Teilnehmer und 81 Betreuer / Bootsfahrt mit der DLRG

Von Ursula Blaich

Seewald-Erzgrube. Ein wettbewerbsfreies und fröhliches Angebot, das Spaß machte, war das Seewälder Sport- und Spielefest, das in der Erzgrube entlang des Stausees stattfand.

Es soll geistig- und mehrfachbehinderten Menschen etwas Abwechslung in ihren Alltag bringen. Das Spielefest wurde im Rahmen der Special Olympics ausgetragen. Fritz Wurster, der Präsident der Special Olympics Baden Württemberg, begrüßte die Teilnehmer. Es sei wichtig, dass für die schwächeren und behinderten Menschen das wettbewerbsfreie Angebot ausgerichtet werde, sagte er. Jeder sei ein Gewinner und werde ausgezeichnet, allein die Tatsache, dass man teilgenommen habe, zähle und sei wichtig.

Offiziell eröffnete Walter Wartusch, Leiter der Eingliederungshilfe des Kreissozialamts Freudenstadt, das Spielefest. Er freue sich, dass auch in diesem Jahr wieder so viele Teilnehmer den Weg in den Landkreis Freudenstadt gefunden hätten und wünschte allen einen guten Start und viel Spaß und Erfolg. Die Veranstaltung zähle deutschlandweit zu den größten dieser Art, sagte er.

Den Startschuss gab Dorothea Rau, die Dienststellenleiterin der Bruderhaus-Diakonie in Schernbach, und dann ging es für die 191 Teilnehmer und ihre 81 Betreuer los. Entlang des Stausees waren vom Eisvogelpavillon bis zum Mitteldamm Stände aufgebaut mit verschiedenen Angeboten für die oft mehrfach behinderten Teilnehmer, die von 35 angehenden Erziehern des Oberlinhauses in Freudenstadt betreut wurden.

Gleich zu Beginn bot das DLRG eine Fahrt mit dem Rettungsboot auf dem Stausee an, die von vielen Teilnehmern gerne angenommen wurde. Mit Speed ging es dann über den Vorsee der Nagoldtalsperre. Die Stationen am See entlang sorgten für Spaß und Abwechslung.

Es ging nicht darum, wer der Beste und Schnellste war, sondern darum, die Motorik der Behinderten zu fördern und die Sinnesorgane anzuregen.

Bei Spielen wie Torwandschießen, Domino, XXL-Memory und Dosenwerfen hatten die jungen und alten Menschen mit Behinderungen Spaß und Freude. Das Gemeinschaftsgefühl zwischen Behinderten und Nichtbehinderten wurde beim gemeinsamen Schwingen mit dem farbenfrohen und federleichten Schwungtuch deutlich.

Einmal Krach machen und auf Dosen trommeln machte ebenso Spaß wie verschiedene Steckspiele mit bunten Bauklötzen. Ein Geschmackserlebnis war das Raten von verschiedenen frischen Kräutern. Hören, riechen, schmecken, tasten, fühlen und sehen waren beim Sport- und Spieletag wichtiger als höher und weiter.

Sehr beliebt waren auch das Angelspiel und das Seifenblasen ganz am Ende der Stationen am Mitteldamm des Sees. Zusammen mit dem Landratsamt, den Special Olympics, DLRG und der Gemeinde Seewald war die Bruderhaus-Diakonie in Schernbach Ausrichter des Festes. Sie kümmerte sich auch um die Verpflegung und das Mittagessen der Gäste. 30 Teilnehmer waren aus der Bruderhaus Diakonie Schernbach dabei, 25 weitere von der Bruderhaus-Diakonie Neckar-Alb. Eine große Teilnehmergruppe mit 30 Aktiven und 22 Betreuern stellte die Dreifürstensteinschule in Dornstetten.

Am Nachmittag überreichten Seewalds Bürgermeister Gerhard Müller und Robert Bornhauser, der Leiter des Sozialamts, Medaillen an alle Teilnehmer.