Das Nagolder Blechbläserensemble musizierte bei seinem Konzert in der Johanneskirche in Besenfeld-Urnagold Werke aus Barock, Romantik und Moderne. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Nagolder Blechbläserensemble erntet viel Applaus bei Konzert in der Johanneskirche

Von Ursula Blaich

Seewald-Besenfeld. Musik durch fünf Jahrhunderte, von alt bis neu – von beschwingt bis nachdenklich, spielten die Musiker des Nagolder Blechbläserensembles bei ihrem Konzert in der evangelischen Johanneskirche in Urnagold.

Das Nagolder Blechbläserensemble war zum ersten Mal in Besenfeld zu Gast. Leonhard Ritter begrüßte als Kirchengemeinderatsvorsitzender die sechs Musiker in der Johanneskirche. 1228 sei die Kirche zum ersten Mal schriftlich erwähnt worden, wahrscheinlich sei die Mutterkirche von Besenfeld, Göttelfingen und Hochdorf aber noch älter, sagte er.

Die Kirche stehe ganz in der Nähe des Nagoldursprungs, daher sei das Gastspiel der Blechbläser passend. Zusammen mit Sandra Braun an der Orgel gestaltete das Ensemble den konzertanten Abend mit vielen Musikbeiträgen von Barock über Romantik bis hin zu modernem Swing. Zwischendurch lockerten die Musiker, von denen drei Theologen und drei Berufsmusiker sind, den Abend mit Geschichten und Lesungen auf.

Zur Konzerteröffnung spielten die drei Trompeter und drei Posaunisten eine Suite vom Jean-Joseph Mouret mit den Sätzen Rondeau, Gradieusement und Allegro und zeigten gleich ihre besondere Klasse und Qualität. Seit über 30 Jahren spielen die Musiker zusammen, allerdings nicht mehr ganz in der Originalbesetzung. Mittlerweile wohnen alle weit auseinander. Sie treffen sich mehrmals im Jahr, um projektbezogen für ihre Konzerte miteinander zu üben.

Mit dem festlichen Bläserstück "Zwei Intraden in G" von Melchior Franck setzten die Bläser stimmungsvoll und brillant ihre musikalische Reise durch fünf Jahrhunderte fort. Für einen instrumentalen Kontrast sorgte Sandra Braun mit ihrem Orgelsolo "Praeambulum in F" von Vincent Lübeck.

"Farbig, bunt und vielseitig" sei die Komposition "Marsch und Fanfare" von Henry Purcell, erzählte Matthias Schnabel von den Nagolder Blechbläsern, der über die Stücke informierte und durchs Konzertprogramm führte. Das Stück aus der Barockzeit vereine viele Facetten eines Bläserensembles.

Eine meisterhafte Darbietung an Spielfreude und Virtuosität war das "Concert Etude op. 49" von Alexander Goedicke für Solotrompete und fünf Blechbläser. Nach einem schwungvollen gemeinsamen Einstieg der Bläser kristallisierte sich die Solotrompete immer mehr aus dem Ensemble heraus und überzeugte durch ihr virtuoses Spiel. Mit einem weiteren Orgelwerk, der "Fanfare" von Theodore Dubois, stellte Sandra Braun ihr Können erneut unter Beweis.

Nach einem Gemeindelied zeigte sich die Bläserformation im zweiten Konzertteil modern und beschwingt und intonierte Spirituals und traditionelle Gospel-Musik aus Amerika. Perfekt aufeinander abgestimmt, brachte das Sextett "Musik for Brass" zu Gehör, ein Arrangement von Klaus-Peter Bruchmann in vier Sätzen, und zeigte gegen Konzertende nochmal die ganze Vielseitigkeit der Blechblasinstrumente.

Schwungvoll und swingig beendeten die Musiker mit weiteren modernen Stücken, darunter "O when the Saints" und "He’s got the whole world" ihr Konzertprogramm. Großer Schlussapplaus nach dem letzten Ton forderte eine Zugabe, die auch sofort und gerne von der Bläserformation erfüllt wurde.