Der Nachbarschaftshilfeverein Helfende Hände Seewald ist gut aufgestellt (von links): Seewalds Bürgermeister Gerhard Müller, Petra Nych, Bürgermeisterin von Enzklösterle, Monika Stelzer-Podschwadt, Armin Podschwadt, Jutta Dieterle, Carmen Lehmann, Dagmar Dieterle, Leonhard Ritter, Waltraud Nägele, Ursula Mertzig-Stein und der Vorsitzende Ulrich Koch Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachbarschaftshilfeverein "Helfende Hände Seewald" hat im vergangenen Jahr einiges bewegt / 27 Einsatzkräfte

Von Ursula Blaich

Seewald-Besenfeld. Auf gutem Weg befindet sich der Nachbarschaftshilfeverein "Helfende Hände Seewald". Bei ihrer dritten Hauptversammlung blickten die Mitglieder in der Seewaldhalle in Besenfeld zurück und nach vorn.

Im Namen des Vorstands begrüßte Ulrich Koch die Mitglieder und Helferinnen des Vereins sowie Seewalds Bürgermeister Gerhard Müller und Petra Nych, die Bürgermeisterin von der Nachbargemeinde Enzklösterle, zur Hauptversammlung. Er und Burkhardt Schmierer bilden die Vereinsspitze. Außer der Bürgermeisterin waren noch weitere Interessierte aus Enzklösterle nach Besenfeld gekommen, weil der dortige Gemeinderat beschlossen hatte, ab diesem Jahr den "Helfenden Händen" in Seewald beizutreten und das Angebot für Hilfsbedürftige in Anspruch zu nehmen.

Der Verein unterstützt die Einwohner der beiden Gemeinden bei allen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, saisonalen Tätigkeiten wie Schneeschippen und Rasenmähnen, bietet aber auch eine Hausaufgabenbetreuung für Schüler an. Pflegedienste werden nicht geleistet, sondern in diesen Fällen an die Diakonie oder andere Pflegedienste verwiesen. Für einen Stundensatz von zwölf Euro kann man sich bei der Einsatzleitung des Vereins melden, die dann eine von den 27 Helferinnen für den Einsatz bestimmt. Sie erhalten neun Euro pro Stunde, der Rest geht an den Verein. Mit 5000 Euro unterstützt die Gemeinde Seewald den Verein momentan noch, ein weiterer Zuschuss kommt vom Landwirtschaftsministerium, weil Arbeitsplätze für Frauen im strukturschwachen ländlichen Raum geschaffen werden.

Man habe einiges bewegt im vergangenen Jahr, sagte Ulrich Koch in seinem Jahresrückblick. Das Netzwerk habe sich etabliert und weiteren Zuspruch erhalten. Eine Umsatzsteigerung von 42 Prozent zeige, dass es notwendig gewesen sei, den Verein zu gründen und Bedarf vorhanden sei. Koch nannte es erfreulich, dass es gelungen war, den Verein weiter zu öffnen und die Nachbargemeinde Enzklösterle mit ins Boot zu nehmen.

Über die Lage in der Vereinskasse informierte Kassiererin Jutta Dieterle. Erfreulicherweise seien auch einige Spenden verbucht worden, die finanziell schwachen Menschen zugutekommen, die die Helfereinsätze nicht bezahlen können, aber Hilfe benötigen.

Einsatzleiterin Waltraud Nägele informierte im Einzelnen über die Einsätze und die wirtschaftliche Lage des Vereins. Mit einem Gesamtumsatz von rund 23 500 Euro habe man sich gegenüber dem Vorjahr enorm gesteigert. Durchschnittlich 183 Stunden wurden jeden Monat vom Helferteam geleistet. Von den 27 Helferinnen kommen bereits drei aus Enzklösterle. 13 Mitarbeiterinnen sind im ständigen Einsatz, drei Minijobs auf 450-Euro-Basis wurden dabei geschaffen. Alle Helferinnen seien geschulte Mitarbeiterinnen und hätten einen Altenpflegekurs absolviert, berichtete Waltraud Nägele. Die drei neuen Mitarbeiterinnen aus Enzklösterle würden derzeit noch geschult.

Die Einsatzleiterin informierte zudem über die Änderungen im Pflegegesetz und die Auswirkungen auf den Verein und die Menschen, die eine Pflegestufe haben. Im neuen Geschäftsjahr seien weitere Vernetzungen mit sozialen Institutionen geplant und der Beitritt in einen Dachverband, sagte Ulrich Koch in seinem Ausblick auf das Jahr 2015. Auch die Öffentlichkeitsarbeit wolle man verbessern und damit die Mitgliederzahl.

In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Gerhard Müller Vorstand und Helfern im Namen der Gemeinde für ihre "wichtige, notwendige und wertvolle Arbeit in Seewald". Durch den Anschluss von Enzklösterle sei man nun auf noch breitere Füße gestellt.