Die Grundschule Besenfeld: Nur zwei Elemente des Laubengangs werden verglast. Foto: Haist Foto: Schwarzwälder-Bote

Grundschule: Gemeinderat Seewald ändert Plan des Architekten / Auch Notstromversorgung beschlossen

Die Jungentoilette der Grundschule Besenfeld soll durch einen Windfang in das Schulgebäude integriert werden. Dies entschied der Gemeinderat Seewald in seiner jüngsten Sitzung. Doch zuvor wurde heftig debattiert.

Seewald-Besenfeld. Bisher mussten die Jungen das Gebäude verlassen, um auf die Toilette zu gehen. Dies wird nun geändert. Doch über die Art der Ausführung waren sich Räte und Architekt nicht einig.

Architekt Joachim Haist aus Freudenstadt stellte seine Planungen vor, doch seine Argumente konnten die Gemeinderäte nicht überzeugen. Haist sprach sich für die Verglasung aller drei Elemente des aktuell offenen Laubengangs aus. Allerdings stieß er damit auf massiven Widerstand. "Nur zwei Felder zu verglasen, halte ich nicht für sinnvoll. Das sieht kleinkariert aus. In einer Schule muss man größer denken. Und ein größerer verglaster Vorraum bietet mehr Platz für die Kinder", argumentierte er.

Gemeinderätin Annelie Keck (Frauenliste) brachte einen ganz anderen Aspekt ins Spiel und sprach sich für eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Toilettenanlagen aus. Dies halte sie für sinnvoller.

Gemeinderat Werner Kappler (Vereinigter Seewald) sah einen deutlich größeren Nutzen in einer zweiseitigen Teilverglasung, die Optik sei persönliche Ansichtssache. Weiter regte er an, mit den eingesparten Kosten für das dritte Glaselement die Toiletten zu sanieren.

Gemeinderätin Carmen Lehmann (Frauenliste) sprach sich ebenfalls für einen weiterhin frei zugänglichen überdachten Teil aus. Man müsse auch an die Leute denken, die sich dort unterstellen, während sie auf den Bus warten. Dies sei bei einer Komplettverglasung mit Zugangssicherung nicht mehr gewährleistet.

Schulleiterin bestärkt Gremiumsmitglieder in ihren Ansichten

Architekt Joachim Haist blieb bei seiner Meinung, eine Teilverglasung würde optisch nicht wirken. Er bezifferte die Kosten auf rund 29 000 Euro für die von ihm vorgeschlagene Komplettverglasung mit Zugangssicherung.

Aus den Reihen der Zuhörer meldete sich Margarete Frey, die kommissarische Schulleiterin, zu Wort und bestärkte die Räte in ihren Ansichten. "Aus Sicht der Schule sind drei Verglasungen nicht wünschenswert, ein teures Chipsystem für den Zugang brauchen wir nicht. Wir sehen es auch als notwendig an, das dritte Feld offen zu lassen, um dort möglicherweise einen barrierefreien Zugang zur Schule zu schaffen", sagte sie.

Mit einer Enthaltung beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, den Windfang über zwei Felder des bisher offenen Laubengangs herzustellen. Mit Planung und Bauüberwachung wurde Architekt Joachim Haist beauftragt.

Weiterhin wurde die Einrichtung einer Notstromversorgung für die Grundschule und die Seewaldhalle im Zuge der Arbeiten beschlossen. Ein entsprechendes Alarmsystem mit Amok-Warnanlage und Durchsagemöglichkeit soll in die neue Sprechanlagentechnik integriert werden.