Zum Saisonrückblick trafen sich (von links) Bürgermeister Gerhard Müller, Gisela Baur, Hannelore Zudock, Hermann Bächtle, Alma Klumpp, Margot Roller, Anita Schneider-Schittenhelm und Erika Eisele. Foto: Gemeindeverwaltung Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktionstag für den 4. Juli geplant / Vereine und Feuerwehrabteilungen sagen ihre Unterstützung zu

Seewald-Besenfeld. Ehrenamtliche Helfer haben im vergangenen Jahr in Seewald das Indische Springkraut bekämpft. Auch in diesem Jahr wollen sie der Pflanze wieder zu Leibe rücken.

Bereits zum zweiten Mal hatten sich die Helfer gegen die starke Ausbreitung des Indischen Springkrauts in Seewald eingesetzt. Bei ihrem Saisonrückblick zogen sie eine positive Bilanz.

Das Indische Springkraut, auch Drüsiges Springkraut genannt, ist ursprünglich aus Ostindien als Zierblume nach Europa gebracht worden. Dort verbreitete es sich schnell außerhalb der Gärten. Solche "Einwanderer" werden als Neophyten bezeichnet.

Geleitet werden die Einsätze gegen das Springkraut von der Besenfelderin Anita Schneider-Schittenhelm. Bei der ersten Aktion sammelte ihre Gruppe circa 20 Tonnen des Springkrauts. Pflanzen, die noch nicht geblüht hatten, wurden kompostiert. Die Exemplare, die schon geblüht hatten, wurden mitsamt dem Wurzelwerk herausgerissen und an nahen Büschen und Bäumen zum Trocknen aufgehängt.

Mit bis zu 5000 Samen pro ausgewachsener Pflanze verfügt das Indische Springkraut über ein großes Reproduktionspotenzial. Die Samen können sich bis zu fünf Jahre im Erdreich halten. Den Namen Springkraut bekam der Neophyt, weil er seine etwa drei Millimeter großen Samen bis zu sieben Meter weit Schleudern kann.

Auch die bereits geräumten Flächen wurden nochmals kontrolliert. Auf diesen kamen nur noch wenige Exoten zum Austrieb. Daher konnten sich die Helfer im vergangenen Jahr neu entdeckten Verbreitungsgebieten zuwenden. Dazu zählten auch die Nagoldufer zwischen Besenfeld und Erzgrube. Mit der Unterstützung von Saison- und Ferienjobbern konnten weitere 20 Tonnen abgemäht werden.

Auch hier mussten sich die Ehrenamtlichen wieder durch Klettenlabkraut, Brombeer- und Himbeersträucher zu den Springkrautfeldern vorkämpfen. Eine Helferin staunte nicht schlecht, als sie bei ihrem Einsatz auf einen kleinen Rehbock stieß.

Nun soll die Aktion auf alle Ortsteile von Seewald ausgedehnt werden. Daher nahmen Anita Schneider-Schittenhelm und Bürgermeister Gerhard Müller Kontakt mit Peter Heffner, dem Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbands Landkreis Freudenstadt (LEV), auf. Unter dem Motto "Aktiv für die heimische Flora – Seewalder Landschaftspflegetag 2015" soll am 4. Juli ein praktischer Naturschutztag stattfinden.

Am Aktionstag sollen die sich massiv ausbreitenden Pflanzen weiter eingedämmt werden. Zudem möchte der LEV dabei auch Fachkenntnisse vermitteln. Einige Vereine und auch die Feuerwehrabteilungen haben bereits zugesagt, den Aktionstag zu unterstützen.