Die Christophorus-Kantorei Altensteig beeindruckte in der evangelischen Kirche in Göttelfingen mit adventlichen und weihnachtlichen Motetten. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenkonzert: Bei Auftritt der Christophorus-Kantorei in Göttelfingen will der Beifall kaum enden

Von Ursula Blaich

Für einen Glanzpunkt und ein beeindruckendes Musikerlebnis sorgten die jungen Sänger der Christophorus-Kantorei Altensteig bei ihrem Weihnachtskonzert in der evangelischen Kirche in Göttelfingen.

Seewald-Göttelfingen. Die Plätze in den Kirchenbänken waren nahezu voll besetzt mit Konzertgästen, die sich mit adventlichen und weihnachtlichen Motetten und bekannten Weihnachtsliedern aus aller Welt auf das Fest einstimmen lassen wollten. Der Konzertchor des Christophorus-Musikgymnasiums in Altensteig präsentierte sich einmal mehr in einer Qualität, die ihresgleichen sucht.

Auch Pfarrerin Renate Cochrane freute sich, dass der Jugendchor ein Gastspiel in der Göttelfinger Kirche gab. "Möge die Konzertstunde gesegnet sein und viel Weihnachtskraft geben", sagte sie in ihrer Begrüßung, bevor der stimmgewaltige Chor mit seinen über 50 jugendlichen Sängern in die Kirche einzog und sich am Altar positionierte.

Unter der Leitung von Michael Nonnenmann eröffnete er sein feierliches Programm mit dem Adventslied "Machet die Tore weit" von Andreas Hammerschmidt und beeindruckte sogleich mit einem fantastischen mehrstimmigen Klangbild. In einer Reihe von sich anschließenden Weihnachtsliedern wie "Tochter Zion", "Maria durch ein Dornwald ging" und "Übers Gebirg Maria geht" sorgten die geschulten, glockenklaren Stimmen für freudvolle Momente. Bevor das gemeinsame Lied "Es ist ein Ros’ entsprungen" zusammen mit den Konzertgästen angestimmt wurde, trug es der Chor in einer getragenen, anspruchsvollen A-cappella-Fassung des schwedischen Komponisten Jan Sandström aus dem Jahr 1990 vor.

Für ein niveauvolles Instrumental-Intermezzo sorgte im Anschluss Organistin Susanne Schuler-Meybier mit dem Orgelwerk "Il Natale in Sicilia", einer Komposition des Italieners Pietro Alessandro Yon. Auch "Das Volk, das im Finstern wandelt" und die freudvolle weihnachtliche Weise "Vom Himmel hoch da komm ich her" ließen die Gäste aufhorchen.

Betörend schön erklang der lateinische Lobgesang "Christus est natus" des Slowenen Damijan Mocnik, der durch seine ruhigen sanften Passagen für Stille, Einkehr und stimmige Augenblicke sorgte. Vorfreude auf Weihnachten erzeugte auch der anmutige Chorsatz "Lux aurumque" von Eric Whitacre, in dem der Komponist im Jahr 2000 das Gedicht "Light and Gold" vertonte, eine musikalische Abhandlung über den Gesang von Engeln für das neugeborene Jesuskind.

Mit dem von einem Sopransolo geprägten Weihnachtslied "Ich steh an deiner Krippen hier" und mit dem mystischen lateinischen Choral "O magnum mysterium" von Morten Lauridsen verzauberten die jungen Sänger die Konzertgäste in der Kirche.

Zugabe erfreut Auge und Ohr

Ein zweigeteilter Chor präsentierte sich bei Johann Sebastian Bachs "Gelobet seist du, Jesu Christ". Die Hälfte der Sänger sang dabei von der Empore herab und bildete dadurch ein zusätzliches Klangerlebnis in der Kirche. Ein weiterer Höhepunkt war das Lied für Solo-Tenor und Orgel "Die Könige", eine Komposition von Peter Cornelius, die aus seinen Weihnachtsliedern aus dem Jahr 1856 entnommen wurde.

Bekannte Weihnachtslieder wie "Fröhliche Weihnacht überall", "Herbei, o ihr Gläubigen", "Ihr Kinderlein kommet" , "Still, still" und "Stille Nacht" schlossen sich an und stimmten zum Konzertende auf die besinnliche Zeit ein. Nach dem gemeinsam gesungenen Schlusslied "O du fröhliche" zeugten begeisterter, nicht enden wollender Applaus und stehende Ovationen von Respekt vor der beeindruckenden Leistung der jungen Sänger. Die Gäste wurden mit einer Zugabe für Augen und Ohren dafür belohnt: Alle Chormitglieder zündeten eine Kerze an und sangen in der abgedunkelten Kirche das romantische "Let it Shine".