Beim Dankeabend: (obere Reihe von rechts) Annette Burkhardt, Jennifer Zolar, Jule Baur, Nicole Baur, Susanne Braun-Müller, Ursula Frey, (mittlere Reihe von rechts) Bürgermeister Gerhard Müller, Karl Zolar, Margot Zolar, Gisela Baur, Alma Klumpp, Leonhard Ritter, Friedbert Schaible, (untere Reihe von rechts) Alexander Gärtner, Mohammad Abboud, Petra Kappler, Sieglinde Belser-Rebstock und Hannah Baur. Foto: Gemeindeverwaltung Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Dank an Ehrenamtliche des Freundeskreises Asyl Seewald / Anfängliche Ängste abgebaut

Zu einem Dankeabend hatte die Gemeinde Seewald und die Diakonische Bezirksstelle Freudenstadt alle Mitglieder des Freundeskreises Asyl eingeladen.

Seewald. Seit Dezember 2015 kümmert sich der Freundeskreis Asyl Seewald um die in Besenfeld und Göttelfingen wohnenden Flüchtlingsfamilien. Von den ursprünglich 41 Asylbewerbern wohnen derzeit noch 29 in der Gemeinde.

Zu Beginn des Abends richtete Bürgermeister Gerhard Müller Dankesworte an die ehrenamtlichen Helfer. Er freue sich über zwei Dinge. Zum einen über das Engagement der Anwesenden und zum anderen darüber, dass der Freundeskreis den Flüchtlingen einen guten Einstieg in ihre neue Umgebung ermöglichen konnte.

Viele hätten dazu beigetragen, dass man gelassen auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicken könne. In der ersten Zeit habe Mohammad Abboud dem Freundeskreis wichtige Übersetzungsdienste geleistet.

Mit einem mehrere Wochen dauernden Besuchsdienst sei es den Freundeskreismitgliedern gelungen, anfängliche Ängste der Asylbewerber abzubauen und sie an die Lebensgewohnheiten in Deutschland heranzuführen, sagte Müller.

Deutschunterricht als soziale Kontaktstelle

Der auch jetzt noch angebotene Deutschunterricht habe sich zudem zu einer sozialen Kontaktstelle etabliert. Eine große Herausforderung sei mit der Organisation von zahlreichen Arztbesuchen gemeistert worden. Das Angebot einer Kleiderkammer, von Fahrten nach Freudenstadt sowie von Begegnungstagen würden zu den unverzichtbaren Hilfestellungen gehören, betonte Müller.

Von der Diakonischen Bezirksstelle Freudenstadt dankte Annette Burkhardt den Anwesenden. Sie ging dabei auf die große Bedeutung des Ehrenamts in der Flüchtlingsarbeit ein. Jeder leiste einen unverzichtbaren Beitrag für die Integration derjenigen, die in Deutschland Zuflucht suchen. Je früher Integration beginne, desto besser funktioniere später das Zusammenleben.

Das Engagement für Flüchtlinge sei für alle eine große Herausforderung. Sie wolle Mut machen und dazu auffordern, auf sie zuzukommen, falls es Schwierigkeiten gebe. Es sei ihr eine Herzensangelegenheit, die Ehrenamtlichen bei ihrer Arbeit mit den Flüchtlingen zu unterstützen, zu begleiten und zu qualifizieren.

Auch die Ehrenamtlichen würden neue Erkenntnisse und Erfahrungen gewinnen, sagte Annette Burkhardt. So mancher würde neue Fähigkeiten an sich entdecken. Sie bekämen so auch etwas von dem zurück, was sie gegeben haben. Sie wünschte allen viel Mut und Kraft sowie die Motivation zum Weitermachen. Die Achtsamkeit auf die eigenen Ressourcen solle dabei nicht verloren gehen.

Neben einem von der Diakonie Württemberg herausgegebenen "Mutmach-Buch" überraschte Annette Burkhardt die Freundeskreismitglieder durch einen Engagement-Nachweis für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit. Namens der Gemeinde Seewald überreichte auch Bürgermeister Müller ein Präsent.