Ein Erfolg war das erste Benefiz-Dorffest in Göttelfingen. Mit einem feucht-fröhlichen Fassanstich eröffneten Pfarrerin Renate Cochrane und Bürgermeister-Stellvertreter Jochen Bier das Dorffest. Eine Oldtimer-Ausstellung führte viele historische Schätze aus manch düsterer Garage in den Göttelfinger Ortskern: Unter den Motorrädern war auch eine Gilett Estafette mit einem Zylinder und 14 PS, Baujahr 1951. Foto: Prutschke Foto: Schwarzwälder-Bote

Fast der ganze Ort auf den Beinen / Von Musik über Ausstellungen bis zu Trachtentänzen

Von Stephanie Prutschke

Seewald-Göttelfingen. Die Vorbereitungen haben sich gelohnt: Das erste Göttelfinger Benefiz-Dorffest zugunsten der Sanierung des Kirchendachs war trotz vieler Parallel-Veranstaltungen so gut besucht, dass sich die Dorfgemeinschaft Göttelfingen Gedanken über eine Neuauflage macht.

Mehr als 15 Vereine, Gruppen und zahlreiche Betriebe hatten sich engagiert, vom Sportverein über Motorradclub, Kirchenchor, Feuerwehr, Jugendtreff, Männergesangverein, Trachtengruppe und Hüttenverein bis zu Kindergarten, Gasthaus und verschiedenen Betrieben.

Die angrenzenden Grundstücke und Gebäude in der Dorfmitte standen den Veranstaltern nahezu uneingeschränkt zur Verfügung. Eine angenehme Atmosphäre und das Zusammengehörigkeitsgefühl prägten das Dorffest an beiden Festtagen. Bereits beim Fassanstich durch Pfarrerin Renate Cochrane und Bürgermeister-Stellvertreter Jochen Bier waren beinahe alle Göttelfinger und viele andere in der Dorfmitte versammelt. Pfarrerin Cochrane erläuterte in ihrem Grußwort den Spruch von der Kirche, die man im Dorf lassen soll. Jochen Bier grüßte im Namen der bürgerlichen Gemeinde Seewald und zeigte sich erfreut über die derzeitigen Baumaßnahmen nicht nur im Ortskern von Göttelfingen.

Nach einem feucht-fröhlichen Fassanstich spielten "Die Seewälder" stimmungsvolle Unterhaltungsmusik, und schnell füllten sich die Sitzplätze rund um die Bühne. Für das gewisse Etwas sorgte nach Einbruch der Dunkelheit die Beleuchtung: Über die Straße gespannte Lichterketten funkelten behaglich zwischen den Dächern in der gesamten Ortsmitte.

In der Kfz-Werkstatt Finkbeiner untergebracht war die Amboss-Bar, die Teenie-Bar im Bereich des Jugendhauses bot bunte alkoholfreie Cocktails und spritzige Erfrischung im Planschbecken an. Die Temperaturen kühlten nicht ab und sorgten so für einen lauschigen Sommerabend. Auch am Folgetag spielte das Wetter weitestgehend mit, erst am Nachmittag setzte leichter Regen ein.

So konnten nach dem Festgottesdienst in der voll besetzten Kirche die Spielstraße und das Kinderprogramm mit Kinderschminken, Fahrten im Feuerwehr-Auto und vielem mehr im Bereich des Kindergartens noch voll genutzt und das Mittagessen zur Unterhaltungsmusik vom stark aufspielenden Musikverein Besenfeld unter freiem Himmel eingenommen werden. Von vegetarischen Frühlingsrollen über Flammkuchen, Crêpes und Spießbraten bis zu einem reichhaltigen Kuchenbüfett reichte das Angebot. Am Ende hieß es sogar "ausverkauft".

Die Gewinner der Tombola und Wettspiele freuten sich über ihre Preise, die im Vorfeld von Banken und Unternehmen gespendet worden waren. Großes Interesse zeigten die Besucher an der Führung durch die Göttelfinger Kirche, bei der auch der Kirchturm und die sich darin befindenden drei bronzenen Glocken besichtigt werden konnten. Faszinierend war die Ausstellung im Altarraum der Kirche zum Thema Konfirmation. Etwas mehr Platz benötigte die Oldtimer-Ausstellung, bei der im Bereich der Bäckerei Braun neben vielen alten Traktoren, Unimogs und Autos zahlreiche historische Motorräder und ein altertümlicher Scania-Lastwagen L110 Baujahr 1970 zu sehen waren. Besonders beeindruckend: Beinahe alle Fahrzeuge sind im Eigentum von Ortsansässigen. Nach dem Einsetzen des leichten Sommerregens zum Nachmittag fanden alle Besucher im offenen Festzelt, unter Pavillons, in geöffneten Garagen und unter Schutzschirmen ein trockenes Plätzchen, sodass sie die Auftritte der Kindertrachtengruppe und der Jagdhornbläser verfolgen konnten.