An der Nagoldtalsperre in Seewald hatte die DLRG am Pfingstwochenende mehrere Einsätze. Foto: Feinler

Pfingstwochenende zeigt: Ohne Einsatzkräfte geht es nicht. Junger Mann droht wegen Asthmaattacke zu ertrinken.

Seewald-Erzgrube - Die Notwendigkeit von DLRG-Einsatzkräften an der Nagoldtalsperre wurde über das verlängerte Pfingstwochenende eindrucksvoll bewiesen. Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad lockten Unmengen von Besuchern an die Seen. Die Wasserretter aus dem Landkreis Freudenstadt (DLRG-Bezirk Freudenstadt) verbrachten die freien Tage mit bis zu 19 ehrenamtlichen Einsatzkräften am Gewässer, versorgten viele kleine Verletzungen, waren bei bedrohlichen Notfällen im Einsatz – und retteten gar zwei Schwimmer vor dem Ertrinken.

An den Feiertagen über Pfingsten stellte die DLRG eine gemischte Wachmannschaft aus allen Ortsgruppen des Landkreises (Alpirsbach, Freudenstadt, Loßburg, Klosterreichenbach, Pfalzgrafenweiler und Horb-Altheim). Während Samstag und Sonntag – abgesehen von kleinen Verletzungen – ruhig verliefen, eilten die Rettungsschwimmer montags von Einsatz zu Einsatz.

"Ursache vieler Wasserunfälle sind häufig Selbstüberschätzung, ein schlechter werdender Gesundheitszustand, aber auch oft Alkohol und Drogen", heißt es von Seiten der DLRG. Genau diese Faktoren hätten am Montag zu Notfällen an der Nagoldtalsperre geführt. Gegen 14.50 Uhr rief ein kleiner Junge die Wachmannschaft, weil ein Mann aus einem Boot gefallen war und nicht mehr alleine ans Ufer kam.

Am Unfallort trafen die Helfer auf einen Mann, der angab, seine Beine nicht mehr spüren zu können. Sein Zustand verschlechterte sich trotz Erstversorgung durch Rettungsassistent Thomas Widmer und die DLRG-Sanitäter zunehmend. Ein Notarzt übernahm den Patienten schließlich mit Verdacht auf TIA (Durchblutungsstörung im Gehirn, ähnlich wie ein Schlaganfall). Er kam ins Nagolder Krankenhaus.

Noch am Unfallort wurden die Helfer zum nächsten Einsatz gerufen. Auf Parkplatz P6 am anderen Ende der Nagoldtalsperre musste ein Kind mit stark blutender Schnittwunde versorgt werden. Um 17.15 Uhr meldeten Rettungsschwimmer an der Liegebucht bei Parkplatz P6 über Funk, dass ein junger Mann wegen einer Asthmaattacke zu ertrinken drohe. Kurz vor dem Untergehen wurde er von dem jungen Altheimer Rettungsschwimmer Fabian Koch gerettet und ans Ufer gezogen. Nach einer Erstversorgung wurde der Mann an den Rettungsdienst übergeben.

Gut eine Stunde später wurde ein weiterer Mann aus dem Wasser gerettet. Auf einer Kontrollfahrt des Motorboots bemerkte die Besatzung um Bezirksvorsitzenden Bernhard Traub und Jana Hildebrandt (DLRG-Ortsgruppe Pfalzgrafenweiler) einen erschöpften Schwimmer, der sich kaum über Wasser halten konnte. Der deutlich betrunkene Mann konnte sich gerade noch am Boot festhalten und wurde von dren Bootsmannschaft ebenfalls ans Ufer gebracht. Nach drei Einsatztagen mit insgesamt 44 Rettungsschwimmern und vielen Hilfeleistungen wurde der Dienst der DLRG an der Nagoldtalsperre gegen 20 Uhr beendet.