Werner Finkbeiner ist wenige Tage vor seinem 78. Geburtstag überraschend verstorben. Foto: Prutschke Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Werner Finkbeiner überraschend am Samstag verstorben / Hobbyimker und Sportfreund

Seewald-Göttelfingen (pru). Der Seewälder Ortsteil Göttelfingen hat eine Charakterfigur weniger: Werner Finkbeiner ist am vergangenen Samstag überraschend und nur wenige Tage vor seinem 78. Geburtstag verstorben. In ganz Seewald und darüber hinaus war er als der "Schmied’s Werner" bekannt – aber nicht nur sein Name sondern auch sein ganzes Leben prägte die 1919 von seinem Großvater gegründete Schmiede, über der er am 6. August 1939 geboren wurde und zusammen mit seiner jüngeren Schwester und den beiden Brüdern aufwuchs.

Inzwischen ist in der Schmiede die Landmaschinen-, Autowerkstatt und der Fahrzeughandel der vierten Generation. Der bodenständige Landmaschinenmechanikermeister führte seine Werkstatt bis kurz vor seinem 70. Geburtstag selbst. Und auch danach zog es ihn noch bis vor kurzem täglich in die Werkstatt oder das direkt daneben liegende Büro.

Mit seinem Landmaschinenhandel war Werner Finkbeiner in den 70er- und 80er-Jahren zur richtigen Zeit am richtigen Ort und stattete nahezu alle Landwirte der Gemeinde und darüber hinaus mit Traktoren und anderen Maschinen aus.

In den Sommermonaten saß er oft bis spät in die Nacht auf seinem Mähdrescher, um die Ernte der Landwirte einzubringen. Die eigene Ernte brachten seine Bienen ein – der Hobbyimker hatte seit seiner Jugend mehrere Bienenvölker. An seiner Brieftauben- und Hasenzucht hatte er ebenfalls große Freude.

Als Gemeinderat war Werner Finkbeiner 25 Jahre lang in die Geschicke der Gemeinde Seewald involviert, wofür er nach seinem Rücktritt mit der silbernen Ehrennadel des Gemeindetags Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Beinahe 60 Jahre lang war er noch bis zum Jahresbeginn als Sänger im örtlichen Männergesangverein aktiv. Außerdem war der Verstorbene mehr als 40 Jahre lang in der freiwilligen Feuerwehr aktiv, lange Zeit als Maschinist und Gerätewart.

Und mit den Sportfreunden Göttelfingen verband ihn nicht nur seine frühere aktive Fußballerzeit, auch am Spielfeldrand und bis zuletzt lag ihm sein Sportverein besonders am Herzen. Die Fußballspiele seiner Enkelsöhne besuchte er gerne, überhaupt waren ihm alle seine sechs in unmittelbarer Nähe aufwachsenden Enkelkinder immer sehr wichtig.

Für all seine Aktivitäten hielt Martha Finkbeiner ihrem geselligen Ehemann über die ganzen Jahre den Rücken frei. Gemeinsam konnten die beiden vor zwei Jahren in der Göttelfinger Kirche ihre goldene Hochzeit feiern.

In den letzten Wochen allerdings verschlechterte sich Finkbeiners Gesundheitszustand zusehends. Dennoch war es für alle überraschend, als er am vergangenen Samstag im Krankenhaus verstarb. Zusammen mit seiner Ehefrau trauern die Familien der beiden Töchter und des Sohnes um den Ehemann, Vater und Großvater.

Die Beisetzung erfolgte im Beisein einer großen Trauergemeinde am gestrigen Donnerstag.